Paris – Gut zwei Monate nach dem spektakulären Einbruch im Pariser Louvre-Museum ist das Fenster, durch das die Täter in das Gebäude gelangten, nun durch Gitter geschützt.

Die Arbeiten endeten am Dienstag (23. Dezember). Zum Einbau des Fenstergitters nutzten die Arbeiter Lastenaufzüge. Ein Bild, das an den Coup vom 19. Oktober 2025 erinnert. Damals waren die Täter ebenfalls über einen Lastenaufzug auf einen Balkon in der ersten Etage gelangt und anschließend ohne Mühe durch das Fenster eingestiegen.

Eiserne Fenstergitter sichern jetzt den Zugang zur Apollogalerie des Louvre

Eiserne Fenstergitter sichern jetzt den Zugang zur Apollogalerie des Louvre

Foto: DIMITAR DILKOFF/AFP

Der Coup im Oktober 2025

Die Täter erbeuteten damals Kronjuwelen im Materialwert von etwa 88 Millionen Euro. Experten schließen nicht aus, dass die Edelsteine herausgebrochen und das Gold eingeschmolzen wurde – nach Medienberichten enthielten die Schmuckstücke 8500 Diamanten, 200 Perlen sowie dutzende Smaragde und Rubine. Die vier Täter sitzen inzwischen in Untersuchungshaft, ob sie Hintermänner hatten, ist noch unklar.

Durch den Diebstahl im Oktober waren zahlreiche Missstände des Museums bekannt geworden.

Louvre 2026: Alarmstufe Sicherheit

Das vergitterte Fenster ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein oder Startschuss für einen radikalen Kurswechsel? Nach einem Krisenjahr 2025 soll nun endlich umgesetzt werden, was zuvor oft nur auf dem Papier stand: mehr Überwachungskameras, Anti-Rammbock-Vorrichtungen, verstärkte Polizeikontrollen – für Besucher sofort sichtbar. Dahinter laufen Schulungen, neue Sicherheitskräfte, ein Cybersecurity-Zentrum und ein zentraler Sicherheitskoordinator. Bereits am Freitag soll ein mobiler Polizeiposten im Louvre eröffnet werden.

Als externer Problemlöser wurde der französische Beamte Philippe Jost (65) an Bord geholt, bekannt durch die Restaurierung von Notre-Dame. Sein Auftrag: das Riesenmuseum endlich auf Sicherheit, Effizienz und Besucherkomfort auszurichten – ein Kraftakt.