Berlin – Unsere Kultur baut auf der Weihnachtsbotschaft auf, dass jeder Mensch seinen Wert und seine Würde hat, einfach weil er Mensch ist. Wir sollten uns unserer Freiheit viel stärker bewusst werden und für unsere Werte einstehen.
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Weihnachten ist das größte Fest in Europa. Ist es reine Folklore, so wie das Oktoberfest in München? Nein, Weihnachten ist mehr als eine gemütliche Tradition. Hinter dem Baum, den Kerzen, dem Stollen und den Geschenken steht, was unsere Kultur und unsere Freiheit ausmacht.
Es ist die Geschichte von Gott, der im Stall zur Welt kommt – bettelarm, ohne Schutz, der Grausamkeit ausgeliefert, der aber dennoch alle Menschen bedingungslos liebt. Diese Geschichte hat unser Verständnis von Menschenwürde geprägt.
Unsere abendländische Kultur baut auf dieser Botschaft auf, dass jeder Mensch seinen Wert hat, einfach weil er Mensch ist. Wir sind nicht darauf angewiesen, dass uns andere Menschen Würde zugestehen oder Würde verleihen, denn sie ist von Gott gegeben. Das ist eine großartige Botschaft, mit der wir viel selbstbewusster umgehen sollten.
Diese Botschaft wirkt auch auf alle, die nicht glauben, dass es einen Gott gibt. Sie ist als Orientierung in unser Grundgesetz eingegangen. Dort werden die verbrieften Grundrechte vom Artikel 1 abgeleitet, in dem es heißt: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“
Auf dieser Grundlage sind wir seit 80 Jahren im Westen und seit 35 Jahren im Osten Deutschlands eine freie Welt. Weihnachten kann man als Ursprung und als Pulsschlag und Herz dieser Freiheit verstehen. Wenn es nicht mehr schlägt, stirbt die Freiheit.
Diese Freiheit verdient es, verteidigt zu werden. Sie ist in akuter Gefahr. Unsere Weihnachtsmärkte sind das Symbol dieser Gefährdung. Sie müssen gegen den Angriff der Islamisten verteidigt werden. Dieser Angriff ist längst nicht abgewehrt. Im Gegenteil: Die Sicherheitsbehörden gehen von einer weiter zunehmenden Aggression aus.
Das Bundesamt für Verfassungsschutz warnt davor, dass „der Islamismus – unter Berufung auf den Islam – die teilweise oder vollständige Abschaffung der freiheitlichen demokratischen Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland“ zum Ziel habe. „Die islamistische Ideologie“ sehe „den Islam nicht als Privatsache an“, sondern gehe „von der Existenz einer einzig wahren gottgewollten Ordnung aus“, die über der von den Menschen gemachten Gesellschaftsordnung stehe.
Diese angeblich gottgewollte Ordnung ist die gnadenlose Diktatur. Kurz gesagt: Der Islamismus bekämpft alles, was an Menschenrechten in unserem Grundgesetz verankert ist. Islamisten gehen mit ultimativer Gewalt vor, sie töten Juden, Christen und bedrohen gemäßigte Muslime.
In allen Ländern, in denen die Islamisten an die Macht kamen, herrschen Willkür und nackte Gewalt. Im Zuge der unkontrollierten Einwanderung kommen immer mehr Menschen nach Europa, die islamistisch indoktriniert sind. In den sozialen Medien schüren radikale islamische Prediger mitten aus Deutschland heraus unter jungen Menschen den Hass auf Juden, Christen und die gesamte westliche Welt.
Wir sollten uns des Wertes unserer Freiheit viel stärker bewusst werden und für unsere Werte einstehen. Weihnachten ist der Anker. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein gesegnetes Fest.
Hat Gunnar Schupelius recht? Schreiben Sie an: gunnar.schupelius@axelspringer.de