Zwischen Lichterketten, dem Duft von gebrannten Mandeln und diesem ganz bestimmten Glühwein-Gewusel zeigt der Braunschweiger Weihnachtsmarkt jedes Jahr aufs Neue, warum er zu den schönsten im Norden gehört.

Doch mitten zwischen Bratwurst-Buden, Glühweinständen und frierenden Fingern steht eine Frage im Raum, die wohl jeden schon mal beschäftigt hat.

Weihnachtsmarkt Braunschweig: Tasse mitgenommen? DAS ist verboten

Darf man die Weihnachtsmarkt-Tasse überhaupt mitnehmen? Nun, die Antwort ist weniger festlich – denn rechtlich kann das sogar als Unterschlagung gelten. Denn auch wenn die Tassen oft aussehen wie süße Souvenirs, gehören sie (rechtlich) nicht dir. Pfand heißt nämlich nicht „Kaufen light“, sondern: Die Tasse bleibt Eigentum des Standbetreibers – und wenn man sie einfach einsteckt, kann das im schlimmsten Fall als Unterschlagung gewertet werden.

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Und wem eine Tasse wirklich ans Herz gewachsen ist, vielleicht wegen des Designs, vielleicht auch einfach wegen des dritten Glühwein, der muss – zumindest rechtlich – nur eines tun: Nachfragen! Viele Betreiber verkaufen die Tassen nämlich auf Wunsch ganz offiziell. Und einige Stände bieten sogar spezielle Souvenir-Tassen an, die man ohne schlechtes Gewissen mit nach Hause nehmen darf. Natürlich ließ uns das Ganze nicht in Ruhe, daher wollten wir es ganz genau wissen: Wie sehen das Ganze die Stand-Betreiber in Braunschweig? Also haben wir direkt mit einer Stand-Besitzerin gesprochen und prompt Antwort erhalten.

Betreiber werden deutlich

Die Betreiber der Feuerzangenbowle erzählten uns nämlich, dass jedes Jahr „einige hundert unserer Tassen in Kundenhand verbleiben“. Eine genaue Zahl können sie nicht nennen, weil während des Weihnachtsmarkts auch immer wieder Tassen zu Bruch gingen. „Das ist seit Jahren konstant“, so Frau Hahn gegenüber News 38 weiter. Trotzdem nehme man es nicht übel – im Gegenteil. Sie betont weiter, dass das Team es sogar als Kompliment empfinde, wenn Gäste die kobaltblauen Tassen mit dem goldenen Braunschweiger Burglöwen so schön finden, dass sie sie mit nach Hause nehmen wollen.

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Und damit nicht genug: Viele Besucher würden sogar ganz offen fragen, ob sie ihre Tasse behalten dürften. In solchen Fällen, erklärt sie weiter, biete man „gern eine saubere Tasse im Tausch gegen die benutzte“ an. Beliebt sei auch, die Tasse zusammen mit einem Gutschein zu verschenken. Einbußen mache man mit dem Hundertfachen-„Diebstahl“ auch nicht, denn das Pfand von zwei Euro decke die Kosten für eine Tasse größtenteils ab. Sollte die Produktion irgendwann teurer werden, „müssten wir den Pfand natürlich anpassen“.

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Also, rechtlich gesehen muss man bei den Weihnachtsmarkt-Betreibern nachhaken. Aber offenbar freuen sich die Betreiber, wenn man ihre Tassen mitnimmt – kein Wunder, bestimmt haben sie sich allerlei Gedanken gemacht. Und mal ganz ehrlich: Eine Tasse ist eben nicht nur ein Behälter, sondern auch ein Stück Erinnerung.