Kurzfassung des Artikels:
- Am Dienstagabend trennte sich der THW Kiel beim SC Magdeburg in der Bundesliga mit 26:26 (13:13).
- In Magdeburg endete damit die Siegesserie des SCM, während Kiel sein drittes Unentschieden in Folge holte.
- Torhüter Andreas Wolff überzeugte mit 15 Paraden und trug maßgeblich zum Punktgewinn in Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt bei.
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Die eine Serie wurde ausgebaut, die andere endete. Für die Handballer des THW Kiel war das 26:26 (13:13), das sie am Dienstagabend beim SC Magdeburg erreichten, in der Bundesliga das dritte Unentschieden in Folge nach den Spielen beim TBV Lemgo (23:23) und gegen die TSV Hannover-Burgdorf (29:29). Ihr Gegner verpasste es dagegen, in Deutschlands höchster Spielklasse zum 13. Mal und wettbewerbsübergreifend zum 24. Mal in Folge zu gewinnen.
„Die Magdeburger sind aktuell wohl die beste Mannschaft der Welt – deshalb können wir von einem gewonnenen Punkt sprechen.“
Andreas Wolff
Torwart THW Kiel
„Es hätte ja niemand gedacht, dass wir schon wieder unentschieden spielen“, sagte THW-Torwart Andreas Wolff augenzwinkernd mit Verweis darauf, dass es im 18. Bundesliga-Saisonspiel bereits die sechste Punkteteilung war. Dieses Remis schmeckte aber deutlich besser, als die vorherigen: „Die Magdeburger sind aktuell wohl die beste Mannschaft der Welt – deshalb können wir von einem gewonnenen Punkt sprechen“, findet Wolff.
Fast so wie einen Sieg bejubelten die Spieler des THW Kiel nach dem Ertönen der Schlusssirene ihren Punktgewinn. Dagegen ist Daniel Pettersson (vorne rechts) vom SC Magdeburg frustriert.
Foto: Johannes Speckner
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Ähnlich sah es der Kieler Kreisläufer Hendrik Pekeler, der mit Blick auf den Gegner sagte: „Zunächst einmal müssen wir den Magdeburgern Respekt für ihre starken Leistungen in der Hinrunde zollen.“ Die „Zebras“ waren allerdings keinesfalls in Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt gereist, um dem Spitzenreiter zu applaudieren oder nur Spalier zu stehen: „Wir haben hart gearbeitet und gekämpft“, betonte Wolff: „So, wie wir es uns vorgenommen hatten.“
„Abwehrschlacht mit starken Torhütern“
Wolff selbst glänzte mit insgesamt 15 Paraden, die eine starke 38-Prozent-Quote bedeuteten, und vier abgewehrten Siebenmetern. SCM-Keeper Sergey Hernandez Ferrer stand ihm allerdings mit elf Rettungstaten (31 Prozent) kaum nach. Deshalb urteilte THW-Trainer Filip Jicha: „Wir haben eine Abwehrschlacht mit zwei unglaublich starken Torhütern gesehen – am Ende nehmen wir das Unentschieden gerne mit.“
Mit sieben Feldtoren war Harald Reinkind (THW Kiel, Mitte), hier gegen Keeper Sergey Hernandez Ferrer (links) und Felix Claar vom SC Magdeburg, der beste Schütze aus dem Spiel heraus.
Foto: Johannes Speckner
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Zumal die dritte Saison-Niederlage in der Bundesliga zu drohen schien. Denn nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit (Pekeler: „Da gab es stetige, knappe Führungswechsel“) trafen die Kieler zwar nach der Pause erst zweimal zum 15:13-Vorsprung (33. Minute), kassierten dann aber fünf Gegentreffer in Folge (15:18/38.). Kurz darauf betrug ihr Rückstand sogar vier Tore (16:20/42.). „Trotzdem sind wir noch einmal zurückgekommen“, lobte Jicha seine Schützlinge für deren „wieder einmal großartige Moral“.
Pfostentreffer statt Zwei-Tore-Führung
Pekeler fand „gerade in dieser Phase, als es nicht lief, die Paraden von Andi (Wolff, Anmerkung der Redaktion) extrem wichtig“: Gestützt auf ihren Keeper, hätten die Kieler „kühlen Kopf bewahrt“, sagte der gebürtige Itzehoer. Prompt trafen die Gäste ihrerseits viermal in Folge (20:20/46.) und „hätten auch gewinnen können“, wie Pekeler betonte. Als Lukas Laube freistehend nur den Pfosten traf (57.), verpasste er eine mögliche Zwei-Tore-Führung, „die uns natürlich gutgetan hätte“, so Pekeler, der mit Blick auf das Zeitstrafen-Verhältnis von 6:0 gegen sein Team zudem feststellte: „Wir waren zwölf Minuten in Unterzahl.“
Nur Sekunden, nachdem Harald Reinkind (links) gescheitert ist, gleicht Hendrik Pekeler (2. von rechts) hier für den THW Kiel zum Endstand aus. Christian O’Sullivan (2. von links), Omar Ingi Magnusson (vorne rechts) und Elvar Örn Jonsson (hinten rechts) vom SC Magdeburg haben das Nachsehen.
Foto: Johannes Speckner
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Sechs Kieler gerieten 56 Sekunden vor dem Ende mit 25:26 in Rückstand. Jicha bat zur Auszeit und sagte einen Angriffszug an, doch in der Folge wurden die Kieler von der Heim-Sieben mehrmals gefoult und ins Zeitspiel gezwungen. Ausgerechnet der beste THW-Schütze aus dem Spiel heraus, Harald Reinkind, scheiterte freistehend an Hernandez Ferrer. Aber Laube fing den Abpraller und über Eric Johansson sowie Nikola Bilyk gelangte der Ball zu Pekeler, der drei Sekunden vor Ultimo zum Endstand egalisierte. „Ich hatte ein bisschen auch die Uhr im Kopf“, gab der Kreisläufer anschließend zu.
„Dass wir trotz so vieler Ausfälle hier einen Tag vor Weihnachten so eine Leistung abliefern, nötigt mir Respekt ab.“
Filip Jicha
Trainer THW Kiel
Nachdem Wolff den letzten Magdeburger Verzweiflungswurf pariert hatte, feierten die Gäste-Akteure das Ergebnis wie einen Sieg. „Schließlich haben uns einige wichtige Spieler gefehlt“, sagte Pekeler, weil nach dem Langzeitverletzten Emil Madsen (Knie) und Bence Imre (Bauchmuskelzerrung) auch Elias Ellefsen á Skipagötu (Schulter) ersetzt werden musste. „Dass wir trotz so vieler Ausfälle hier einen Tag vor Weihnachten so eine Leistung abliefern, nötigt mir Respekt ab“, betonte Jicha. Und somit war es auch zu verschmerzen, dass die schöne THW-Serie von vier Siegen in Folge gegen den SCM endete.
Während die Spieler des SC Magdeburg gleich viermal von der Siebenmeterlinie aus scheiterten, verwandelte Lukas Zerbe (THW Kiel, rechts), der hier vor Elvar Örn Jonsson zum Wurf ansetzt, alle fünf Siebenmeter, zu denen er antrat.
Foto: Johannes Speckner
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SC Magdeburg – THW Kiel 26:26 (13:13)größer alsGrößer als Zeichen
SC Magdeburg: Hernandez Ferrer (1. – 60. Minute, 11 Paraden), Mandic (bei einem Siebenmeter) – Kristjansson (6 Tore), Martens (6), Magnusson (4/davon 1 Siebenmeter), Pettersson (3), Musche (2/2 Siebenmeter), Saugstrup (2), Claar (1), Hornke (1), Jonsson (1), Bergendahl, Lagergren, O’Sullivan, Weber (n. e.), Zechel (n. e.)
THW Kiel: Wolff (1. – 60. Minute, 15 Paraden/davon 4 Siebenmeter), Perez de Vargas (bei einem Siebenmeter) – Reinkind (7 Tore), Zerbe (7/davon 5 Siebenmeter), Johansson (4), Bilyk (3), Laube (2), Pekeler (2), Landin (1), R. Dahmke, Duvnjak, Nacinovic, Abdelhak (n. e.), Ankermann (n. e.), J. Dahmke (n. e.), Överby (n. e.)
Schiedsrichter: R. Thiyagarajah / S. Thiyagarajah
Zuschauer: 6600 (ausverkauft)
Siebenmeter: 6/2:5/5
Zeitstrafen: 0:6
Steuerte vier Tore zum 26. Saison-Punkt des THW Kiel bei: Eric Johansson (Mitte), hier gegen Felix Claar (links) und Elvar Örn Jonsson vom SC Magdeburg.
Foto: Johannes Speckner
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