Vor knapp zwei Jahren konnten wir bereits mit “SubwaySim Hamburg” das Leben eines U-Bahn-Fahrers erleben. Nun hat Aerosoft mit “SubwaySim 2” einen Nachfolger veröffentlicht, der das Spiel um Berlin erweitert und vieles besser machen möchte. Wir haben uns in den Führerstand gesetzt und sind Probe gefahren.

Wie spielt es sich – und was hat uns gefallen?

Am grundsätzlichen Konzept hat sich nichts geändert. Wir machen unseren Zug fahrbereit, fahren zur Haltestelle, halten (hoffentlich) nicht zu früh oder zu spät am Gleis, öffnen die Türen, lassen Fahrgäste ein- und aussteigen, schließen die Türen, fahren zur nächsten Haltestelle und wiederholen das Ganze. Natürlich müssen wir uns an den strengen Fahrplan halten und dürfen nicht zu spät ankommen, was uns als Anfänger überhaupt nicht gelingen will. Aus einer Minute Verspätung werden fünf und dann ganz schnell noch mehr.

Das klingt im ersten Moment überhaupt nicht spannend und war es für uns auch nicht immer. Aber es gibt wieder einen guten Einblick in den Arbeitstag eines U-Bahn-Fahrers und vielleicht ein wenig Verständnis, warum Bahnen nicht immer pünktlich sein können.

Für Spannung sorgen aber verschiedene Szenarien, in denen wir hart auf die Probe gestellt werden. In Hamburg müssen wir Fußballfans zum Stadion bringen, bei einem Streik den Notfall-Fahrplan einhalten oder das Depot aufräumen. Berlin bietet unter anderem verschiedene Unwetter-Szenarien oder den Andrang beim Berliner Oktoberfest.

Die Führerstände aller Züge sind detailreich nachgebildet. - © Aerosoft

Die Führerstände aller Züge sind detailreich nachgebildet.
(© Aerosoft)

Diese Szenarien haben wir uns ja schon für den Vorgänger gewünscht. Sie dauern je nach Schwierigkeit zwischen 20 und 60 Minuten. Kleinere wie die letzte Fahrt vor dem Feierabend haben wir nach mehreren Versuchen geschafft, an den großen Aufgaben scheiterten wir während des Tests aber kläglich.

Dass in Berlin zwei Strecken (U1 und U3) fahrbar sind, liegt sicherlich daran, dass eine Fahrt dort wesentlich mehr Sehenswürdigkeiten zu bieten hat (Entschuldigung, Hamburg, aber dafür hast du ja den wunderschönen Blick auf den Hafen!). Die neuen Züge – neben dem klassischen A3L92, den jeder Berlin-Tourist sicherlich kennt, gibt es noch den modernen HK – steuern sich ganz anders als der DT5 aus Hamburg. Auch die Haltestellen und ihre Umgebung sind wieder schön umgesetzt.

Endlich gibt es richtiges Schietwetter (nicht nur) in Hamburg! Neben Sonnenschein und Wolken fahren wir nun auch durch Regen, Schnee oder Sturm. Das ist besonders in der Nacht fast schon bedrückend, da man auf der Strecke noch weniger erkennt.

Die Auswahl an Fahrgästen ist besser geworden, aber immer noch nicht sehr umfangreich. Die Soundkulisse klingt gewohnt realistisch und passt gut ins Gesamtbild.

Fehler sind uns dieses Mal keine nennenswerten aufgefallen. “SubwaySim 2” läuft bei der Veröffentlichung insgesamt stabiler als sein Vorgänger. Einige Features wie der Fotomodus standen uns leider in der Testversion noch nicht zur Verfügung.

Was hat uns nicht gefallen?

Auch die Bahnhöfe Berlins sind schön in Szene gesetzt. - © Aerosoft

Auch die Bahnhöfe Berlins sind schön in Szene gesetzt.
(© Aerosoft)

Hamburg hätte eine zusätzliche Strecke gutgetan. Die neue Linie U4 hat beispielsweise im Bereich der Hafencity einige sehr schöne, moderne Stationen. Die Strecke der U3 kennen wir aus dem Vorgänger ja bereits sehr gut, hier gibt es abseits der Szenarien keine große Überraschung mehr.

Die hohen Hardwareanforderungen stören uns doch sehr. Dank Unreal Engine 5 sieht das Spiel zwar toll aus, aber um auf unserem eher durchschnittlichen Rechner auf eine ordentliche Framerate zu kommen, müssen wir ganz schön an den Einstellungen schrauben. Darunter leidet dann natürlich die Qualität. Der Vorgänger, der ähnliche Hardwarevoraussetzungen hat, läuft dagegen wesentlich flüssiger.

Unser Fazit zu „SubwaySim 2“

“SubwaySim 2” ist seinem Vorgänger treu geblieben. Vieles, was wir im Test vor zwei Jahren geschrieben haben, gilt hier ebenfalls. Auch wenn wir die Strecke aus Hamburg bereits gut kennen, bieten die Fahrt durch Berlin und die Szenarien tolle, neue Ergänzungen. Wir hoffen aber, dass wir zukünftig durch weitere Städte wie Köln, München und natürlich Bielefeld fahren dürfen.

Wer einen aktuellen Rechner mit einer guten Grafikkarte (nicht älter als zwei bis drei Jahre) hat und sich für Simulationen und Straßenbahnen interessiert, darf hier wieder bedenkenlos zugreifen. Ansonsten lohnt sich der Griff zum Vorgänger, der vergangenes Jahr erst das sogenannte “Mega Update” bekam. Neben verbesserter Performance und Grafik gibt es dort die meisten der Hamburger Szenarien.

“SubwaySim 2” erscheint am 29. April, der reguläre Preis von “SubwaySim 2” beträgt bei Steam 34,99 Euro, Besitzer von “SubwaySim Hamburg” bezahlen 19,99 Euro. Außerdem erscheint das Spiel auf Playstation 5, Xbox Series X/S und im Epic Store.

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