Was für ein Topspiel in der Daikin Handball-Bundesliga!
Der THW Kiel entführt einen Punkt beim SC Magdeburg, holt nach großem Kampf ein 26:26. Trotzdem bleibt der SCM souverän Tabellenführer und kann fröhlich Weihnachten feiern: Seit 32 Bundesligaspielen ist der Champions-League-Sieger ungeschlagen.
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Grund zum Jubeln haben die Magdeburger Fans in der mal wieder ausverkauften Getec Arena schon vor dem Spiel: Da wird verkündet, dass der schwedische Rechtsaußen Daniel Pettersson seinen Vertrag bis 2027 verlängert. Pettersson ist seit 2016 beim SCM, Trainer Bennet Wiegert sagt über ihn: „Daniel ist ein Spieler, der jeder Mannschaft guttut. Sportlich ist auf ihn Verlass – und menschlich sowieso.“
In der ersten Halbzeit machen zwei andere Außen auf sich aufmerksam: Matthias Musche und Tim Hornke feiern Tor-Jubiläen! Musche markiert seinen 1100. HBL-Treffer, Hornke legt direkt danach sogar seinen 1500. nach.
Handball: THW Kiel holt Unentschieden beim SC Magdeburg
Einer ist allerdings nicht wirklich in Feier-Stimmung: Filip Jicha (43) macht keinen Hehl daraus, dass er mit dem Termin am Abend vor Weihnachten mal so gar nichts anfangen kann.
Im Interview mit Dyn-Moderatorin Anett Sattler spricht Kiels Star-Trainer Klartext: „Die Bundesliga kennt keine Gnade, keine Pause, das wissen wir. Dass wir hier das Nachholspiel haben, ist etwas, was sicherlich nicht zum Wohle der Familien ist. Meine persönliche Meinung: Ich liebe Weihnachten und da gehöre ich eigentlich zu meiner Familie nach Hause, und die Spieler auch.“
Es geht um Weihnachten: Kiel-Trainer lässt Frust am TV-Mikro raus
Quelle: DYN Handball24.12.2025
Die Favoritenrolle hat sich in den letzten Jahren beim HBL-Topspiel verschoben: Rekordmeister Kiel reist mit acht Punkten Rückstand als Außenseiter zu Spitzenreiter Magdeburg. Noch mehr, weil Top-Spieler Elias Ellefsen á Skipagøtu mit Schulterproblemen ausfällt.
Doch der THW spielt eine sehr starke erste Halbzeit, stoppt den Magdeburger Angriff extrem effektiv und kompensiert offensiv den „Skippy“-Ausfall überraschend gut. Zur Pause steht es 13:13, Manager Viktor Szilágyi zeigt sich im Dyn-Interview zu Recht zufrieden: „Ich finde, wir haben es sehr, sehr gut gemacht. Wir haben eine überragende Tempo-Steuerung im Angriff, wir kontrollieren das sehr gut.“
Zum Start in die zweite Hälfte führt der THW sogar erstmals mit zwei Toren, doch plötzlich zeigt der Krösus seine Klasse, zieht mit einem 5:0-Lauf auf 18:15 davon. Die Magdeburg-Maschine droht Kiel zu überrollen, doch Andreas Wolff hält sein Team im Spiel. Beim 20:19 ist wieder Spannung drin.
Zu viel für Wiegert, der die Auszeit nimmt und ein markantes Motto vorgibt: „Stop jetzt! Wir haben zum Tor zu gehen und jetzt hört ihr auf mich. Wir machen jetzt Ramba-Zamba mit ihnen!“
Kiel hat daran kein Interesse, vor allem nicht Wahnsinns-Wolff! Der Schlussmann hält vier Siebenmeter, plötzlich führt der THWOLFF beim 24:23 wieder. Es ist ein Krimi, 60 Sekunden vor Schluss macht Gisli Kristjansson das 26:25 für den SCM.
Danach ist es komplett wild: Aus dem Zeitspiel raus kommt Reinkind zum Abschluss, scheitert an einer überragenden Hernandez-Parade. Doch der Abpraller landet beim THW, Hendrik Pekeler sichert das 26:26-Unentschieden. Was für ein Spiel, das Lukas Mertens (mit sechs Toren bei sechs Würfen selbst überragend) auf den Punkt bringt: „Es lag an Andi Wolff. Er hat so viele Freie weggenommen, er hat uns den Zahn gezogen.“