Borussias Fans sorgten beim 3:4 der Borussen in Kiel für Aufsehen – auf verschiedene Art. Vor dem Spiel gab es beim Fanmarsch zum Holstein-Stadion Probleme in den Straßen von Kiel. Auch im Stadion gab es Ärger. Doch es gab auch eine Choreo, in die der gesamte Gladbach-Block eingebunden war.
„Fans von Holstein Kiel und Gladbach gerieten aneinander“, berichteten die Kieler Nachrichten. „Beide Fangruppierungen gingen aufeinander zu und durchdrangen teilweise die durch Polizeikräfte gebildete Sperre“, wird Polizeisprecherin Stephanie Lage zitiert. Die Polizei habe Pfefferspray und körperliche Gewalt eingesetzt, um die Fangruppen voneinander zu trennen, heißt es. Nach dem Spiel wurden die Fangruppen strikt voneinander getrennt.
Im Stadion machten die 1700 Gladbacher im Stadion erst einmal auf andere Art auf sich aufmerksam. Der Block war voller schwarz-weißer Fahnen, die Fans sangen die „Elf vom Niederrhein. Die Kieler Gastgeber spielten Borussias Hymne auch im Vorprogramm der Partie. Dann widmeten die Fans im Jahr des 125. Geburtstags der Historie des Klubs eine Choreo – dort, wo auch im Rahmen der erfolgreich absolvierten Aufstiegsrunde 1965 gespielt wurde, im Holstein-Stadion.
„Seit 1900 – Borussia M.Gladbach – das schwarz-weiss schönste Band“ stand auf drei blockbreiten Spruchbändern, der gesamte Fans-Tross reckte in Anlehnung an die originalen Vereinsfarben schwarz-weiße Schals in die Höhe. Es war ein imposantes Bild, auch die Kieler Fans, von denen nicht wenige in den Farben beider Klubs unterwegs waren, zückten ihre Mobiltelefone, um es einzufangen.
Zuletzt hatte es beim 3:0 in Heidenheim am 1. März eine Auswärts-Choreo der Gladbach-Fans gegeben. Da drückten die Fans ihren Support für das Team aus. Die Kurve der Gladbacher war mit schwarzen, weißen und grünen Fähnchen in die Vereinsfarben getaucht, dazu gab es ein Bild des legendären Trommlers Manolo mit der Ansage: „Trommelschlag für den Sieg.“
Damals jedoch folgte ein entspannter Erfolg in der Fremde mit einer überzeugenden Gladbacher Leistung. Nun gab es das ärgerliche 3:4, das sich die Gladbacher mit einer wenig ambitionierten ersten Halbzeit und zu vielen individuellen Fehlern selbst zuzuschreiben hatten. Das missfiel den Fans spürbar.
Das ließen sie die Profis nach dem Spiel spüren. Die Kiel-Verlierer machten sich nach dem Abpfiff auf den Weg in die Kurve – doch sie wurden quasi weggeschickt von den Fans. „Wie können wir gegen einen Absteiger vier Tore kassieren?“, wurden die Borussen gefragt.
Gladbach: Das Kiel-Spiel wird ein Nachspiel haben
Die Partie wird für den Klub ein Nachspiel vor dem DFB-Gericht haben. Denn es wird eine erneute Strafe geben wegen des Einsatzes von Pyrotechnik. Kurz nach der Pause knallte es kurz, dann stieg schwarzer Rauch auf in der Gladbach-Kurve, der sich schnell im gesamten Stadion ausbreitete. Schiedsrichter Robert Hartmann unterbrach das Spiel, minutenlang harrten die Spieler auf dem vernebelten Rasen aus, bevor der Ball wieder rollte.
Tatsächlich kamen die Gladbacher nach der Unterbrechung besser ins Spiel, doch letztlich gab es die Niederlage. Alle anwesenden Borussen hatten sich den Kiel-Trip anders vorgestellt. Gladbachs Fans aber werden den Kielern auf diverse Art in Erinnerung bleiben.