Die Hauptstadt bietet Senioren eine 24-Stunden-Hotline und digitale Weihnachtsfeiern, um soziale Isolation zu bekämpfen und digitale Teilhabe zu fördern.

Berlin startet an Heiligabend eine Offensive gegen die Vereinsamung älterer Menschen. Mit einer 24-Stunden-Hotline und virtuellen Feiern will die Hauptstadt die digitale Kluft überwinden und niemanden zurücklassen.

Feiertagstelefon als Lebensader

Pünktlich zum Fest hat die Initiative Silbernetz ihr „Feiertagstelefon“ geschaltet. Die kostenlose Hotline 0800 4 70 80 90 ist bis zum 1. Januar rund um die Uhr erreichbar. Geschulte Zuhörer bieten anonymen Kontakt – für viele Senioren ein Ersatz für fehlende Familie.

„Für viele ersetzt Silbernetz die Familie“, sagt Initiatorin Elke Schilling. Der Dienst feiert in diesem Jahr seine neunte Auflage und wurde ausgebaut, um die erwartete Nachfrage zwischen den Jahren zu bewältigen. Doch das Telefon ist nur der Anfang. Die Anrufer werden auch an lokale Hilfsangebote der „Silberinfo“-Datenbank vermittelt oder an „Silbernetz-Freunde“ für regelmäßigen digitalen Kontakt.

Digitale Weihnachtsfeier per Zoom

Parallel zum Telefon setzt Berlin auf Videokonferenzen. Der Verein „Wege aus der Einsamkeit“ lädt für den 25. Dezember um 15 Uhr zu einer digitalen Weihnachtsfeier via Zoom ein. Diese „Digitale Teilhabe“ ist ein Kernziel der Berliner Senatsstrategie „Gemeinsam Digital: Berlin“.

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Damit alle mitfeiern können, haben „Digital-Kompass“-Standorte und das „Seniorennetz Berlin“ wochenlang „Techniksprechstunden“ angeboten. Hier lernten Senioren, wie sie Tablets bedienen und an Online-Treffen teilnehmen. Ergänzt wird das Angebot durch das „Malteser Plaudernetz“ unter 0800 330 1111.

Seniorennetz Berlin: Drehscheibe für Kontakt

Die Aktionen sind der Höhepunkt eines erfolgreichen Jahres für das Seniorennetz Berlin. Die vom Senat für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege (SenWGP) finanzierte Plattform listet mittlerweile über 1.400 Aktivitäten – von Tablet-Kursen bis zum Digital-Café.

„Berlin ist das erste Bundesland mit einer umfassenden Digitalstrategie, die explizit ältere Menschen einbezieht“, betonen Verantwortliche. Der Fokus 2025 lag auf „Digitalem Lernen“. Das Ziel: Kostenloser Zugang zu Technik und Schulungen, um die digitale Spaltung zu verhindern.

Wirtschaftsklima verschärft soziale Not

Die Dringlichkeit dieser Angebote wird durch die wirtschaftliche Lage unterstrichen. Der ifo-Geschäftsklimaindex fiel Mitte Dezember erneut – von 88,1 auf 87,6 Punkte. Solche wirtschaftlichen Dämpfer gehen oft mit größerer sozialer Belastung einher. Kostenlose Unterstützungsnetze wie Silbernetz gewinnen dann noch mehr an Bedeutung.

Experten sehen in der Kombination aus „High-Tech“ wie Zoom und „Low-Tech“ wie der Hotline das erfolgversprechendste Modell. Es trifft die Senioren auf ihrem jeweiligen Kenntnisstand und fördert gleichzeitig die digitale Teilhabe.

Ausblick: Weiteres Wachstum 2026

Die digitale Unterstützung soll 2026 weiter wachsen. Der „Digital-Kompass“ plant für Mitte Januar bereits eine „Eingeloggt!-Woche“ und neue Tablet-Kurse ab 16. Januar 2026.

Doch zunächst steht das Fest im Mittelpunkt. Mit der aktiven Hotline und den vorbereiteten Zoom-Servern hat Berlins ältere Generation einen beispiellosen Zugang zu Gemeinschaft – ein Beweis, dass räumliche Distanz nicht soziale Isolation bedeuten muss.

Soforthilfe bieten: Silbernetz unter 0800 4 70 80 90 (24/7 bis 1.1.) und das Malteser Plaudernetz unter 0800 330 1111.

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