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Eine Nürnberger Leberkäs-Bar öffnet an Heiligabend für Menschen, die sonst allein wären, und bietet kostenloses Essen, Gespräche und Gemeinschaft.

Nürnberg – Bei vielen reiht sich an den Feiertagen ein Besuch an den nächsten – für andere ist Weihnachten die Zeit im Jahr, in der das Gefühl von Einsamkeit besonders aufkommt. Während viele Familien an Heiligabend am festlich gedeckten Tisch zusammenkommen, ist der 24. Dezember für andere ein Tag der Leere. Einer Befragung der Stiftung für Zukunftsfragen von 2024 zufolge verbringen rund sieben Prozent der Deutschen die Festtage allein. Genau diesen Menschen möchte eine Nürnberger Leberkäs-Bar etwas entgegensetzen – mit offenen Türen, warmem Essen und Gemeinschaft.

Leberkäs-Semmel zu Weihnacht als Aktion gegen EinsamkeitAn Weihnachten macht der Gastro-Betrieb mit einer besonderen Aktion auf Einsamkeit an Festtagen aufmerksam. (Symbolbild) © Daniel Karmann/dpa (groß), Sven Hoppe/dpa (klein) (Merkur.de-Collage)„Wärme, Gespräche, Gemeinschaft, ein Platz im Trockenen“

Am Heiligabend von 12 bis 16 Uhr öffnet das Team seine Türen bewusst nicht aus wirtschaftlichen Gründen, wie der Gastronomiebetrieb auf Instagram mitteilte. Stattdessen gehe es um ein einfaches, aber starkes Zeichen: Niemand soll an diesem Tag allein bleiben oder hungrig sein. Auf dem Menü stehen kostenlose Leberkäs-Semmeln und Kinderpunsch; letzterer gespendet von der Fußballabteilung des TSG 08 Roth, die am 24. Dezember sogar selbst vor Ort beim Ausschenken hilft. Doch wichtiger als das Essen sei das, was sich nicht auf einer Speisekarte finde: „Wärme, Gespräche, Gemeinschaft, ein Platz im Trockenen“.

Das Angebot richtet sich ausdrücklich an Menschen, die sonst allein wären oder für die eine warme Mahlzeit keine Selbstverständlichkeit ist. „Ohne Rechtfertigung. Ohne Scham“, heißt es in dem Aufruf. Man vertraue darauf, dass das Angebot nicht ausgenutzt werde – und setze damit bewusst auf gegenseitigen Respekt.

Unterstützung kommt von einem Fußballverein

Parallel hatte das Team in Nürnberg um Sachspenden gebeten, die entgegengenommen wurde. Benötigt wurden unter anderem Hygieneartikel, haltbare Lebensmittel, Konserven, Pflegeprodukte sowie warme Basics wie Socken, Handschuhe oder Schals. Die Spenden sollen direkt Menschen zugutekommen, die Unterstützung brauchen.

Besonderen Dank richten die Veranstalter an den TSG 08 Roth. Die Beteiligung der Fußballabteilung sei ein „Einsatz aus Überzeugung. Echt. Menschlich“, hieß es. Genau darum gehe es: nicht um große Gesten, sondern um konkrete Hilfe im Kleinen. Der Appell an die Nürnbergerinnen und Nürnberger ist klar: Teilen, weitersagen, Menschen informieren, die an diesem Tag Gesellschaft brauchen könnten. Denn gerade an Weihnachten, so die Botschaft, solle niemand das Gefühl haben, ausgeschlossen zu sein. (Quellen: Instagram-Beitrag von FranKäs, Befragung der Stiftung für Zukunftsfragen) (mara)