Kurzfassung des Artikels:

  • In Magdeburg holte der THW Kiel beim 26:26 einen Punkt und zeigte vor allem in Unterzahl und in der Abwehr eine große Moral.
  • Lukas Laube feierte in seinem sechsten Anlauf gegen den SCM sein erstes Remis, verpasste jedoch kurz vor Schluss die mögliche Führung.
  • Für Nikola Bilyk war es im THW-Trikot der letzte Auftritt in der Magdeburger Arena, bevor er 2026 zum HC Kriens-Luzern wechselt.

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„Ich liebe es, hier zu spielen.“ Nikola Bilyk, Rückraumspieler des THW Kiel, mag die Halle in Magdeburg. Zwar bietet die GETEC Arena bei Handballspielen mit 6600 Zuschauern deutlich weniger Besuchern Platz als die Wunderino Arena in Kiel (10.285 Plätze). „Aber die Atmosphäre in Magdeburg ist immer ganz besonders“, findet Bilyk, der aufgrund der verletzungsbedingten Abwesenheit von Elias Ellefsen á Skipagötu (Schulter) im Spiel der „Zebras“ die Fäden zog.

„Für uns galt es, nicht den Kopf zu verlieren, die Angriffe möglichst lange auszuspielen und nur sichere Wurfchancen zu nehmen.“

Nikola Bilyk

Rückraumspieler THW Kiel

Dabei agierte der Österreicher gänzlich anders, als es á Skipagötu für gewöhnlich tut – vor allem mit deutlich weniger Schnelligkeit und im Gegenzug mit viel mehr Ruhe. „Genauso wollten wir spielen“, sagte der 29-Jährige, „denn die Magdeburger können ein irrsinnig hohes Tempo gehen, wenn sich ihnen die Möglichkeiten für Gegenstöße bieten.“ Deshalb sei es für die Kieler die Prämisse gewesen, „nicht den Kopf zu verlieren, die Angriffe möglichst lange auszuspielen und nur sichere Wurfchancen zu nehmen“, so Bilyk. Seine Mannschaft agierte damit fast so, wie ihr der TBV Lemgo und der TVB Stuttgart in den vorherigen Wochen begegnet war.

Andreas Wolff (hinten), der hier einen Siebenmeter von Omar Ingi Magnusson hält und als Torwart des THW Kiel insgesamt mit 15 Paraden glänzte, wurde auch von seinem Mitspieler Nikola Bilyk ausdrücklich gelobt.
Foto: Johannes Speckner

Andreas Wolff (hinten), der hier einen Siebenmeter von Omar Ingi Magnusson hält und als Torwart des THW Kiel insgesamt mit 15 Paraden glänzte, wurde auch von seinem Mitspieler Nikola Bilyk ausdrücklich gelobt.Icon MaximizeIcon Lightbox Maximize

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Dies funktionierte weitestgehend gut – außer zwischen der 33. und 38. Minute, als die „Zebras“ fünf Gegentore in Folge kassierten, wodurch aus einer 15:13-Führung ein 15:18-Rückstand wurde. „Ja, da haben wir kurzzeitig den Kopf verloren“, gab Bilyk zu, um sogleich Torwart Andreas Wolff zu loben: „Unser Glück war es, dass Andi auch in dieser Phase einige Bälle gehalten und einen noch höheren Rückstand verhindert hat.“ Mit vier Toren lagen die Kieler dennoch zwischenzeitlich im Hintertreffen; dass sie trotzdem beim 26:26 (13:13)-Unentschieden noch einen Punkt mitnahmen, ließ Bilyk von „einem gewonnenen Punkt“ sprechen.

Lukas Laube hadert nach Pfostentreffer

Was aber fehlte den Kielern, um dem SCM die erste Saison-Niederlage beizubringen? „Die Chance dazu war auf jeden Fall da“, findet Bilyk, der weiß: „Es wäre wichtig gewesen, mit einer Drei- oder Vier-Tore-Führung in die heiße Schlussphase zu gehen.“ Die beste Gelegenheit, die Kieler zumindest mit zwei Treffern in Front zu bringen, bot sich Lukas Laube, der in der 57. Minute von Bilyk herrlich freigespielt wurde, dann aber nur den Pfosten traf. „Darüber ärgere ich mich selbst am meisten, denn zu diesem Zeitpunkt der Partie hat das doppelt wehgetan“, sagte der Schweizer in Erinnerung an diese Szene.

Lukas Laube (vorne Mitte) hebt hier für den THW Kiel vor Felix Claar (von links), Elvar Örn Jonsson und Magnus Saugstrup vom SC Magdeburg zum Torwurf ab.
Foto: Johannes Speckner

Lukas Laube (vorne Mitte) hebt hier für den THW Kiel vor Felix Claar (von links), Elvar Örn Jonsson und Magnus Saugstrup vom SC Magdeburg zum Torwurf ab.Icon MaximizeIcon Lightbox Maximize

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Unter dem Strich fiel aber auch Laubes Fazit positiv aus: „Wir haben eine überragende Abwehr gestellt und zwölf Minuten in Unterzahl weggesteckt.“ Damit „und auch mit unserer erneut gezeigten Moral“, so der 25-Jährige weiter, „können wir sehr zufrieden sein“. Laube erlebte übrigens in seinem sechsten Duell mit dem SCM eine Premiere: Hatte er mit dem TVB Stuttgart fünfmal gegen die Magdeburger verloren (25:36 und 25:31 daheim sowie 20:31, 31:40 und 27:31 auswärts), so holte er nun erstmals einen Punkt. „In dieser Arena vor dieser Kulisse nicht zu verlieren, fühlt sich gut an – aber noch lieber hätte ich gewonnen“, betonte der Kreisläufer.

Wiedersehen im Europapokal?

Während Laube angesichts seines bis zum 30. Juni 2027 laufenden Vertrags beim THW wohl noch einige Gelegenheiten bekommen dürfte, den SCM zu schlagen, war es für Bilyk zumindest im THW-Trikot sein letzter Auftritt in Magdeburg. „Wehmut ist deshalb aber nicht aufgekommen – ich habe mich ja ganz bewusst dafür entschieden, die Bundesliga zu verlassen und kürzerzutreten“, erklärte der 29-Jährige nochmals seinen im Sommer 2026 anstehenden Wechsel zum HC Kriens-Luzern. Mit dem Schweizer Club könnte er im Europapokal noch einmal in Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt gastieren. „Darauf hoffe ich“, wünscht sich Bilyk ein Wiedersehen mit der Magdeburger Arena.

Blick in die Magdeburger GETEC Arena: Sie wird Nikola Bilyk vermissen, wenn er ab dem Sommer 2026 nicht mehr in der Bundesliga spielt.
Foto: Johannes Speckner

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