Die EU-Kommission zwingt Apple, sein geschlossenes iOS-Ökosystem für Wettbewerber zu öffnen. Die neuen Vorgaben betreffen die NFC-Schnittstelle und die Kopplung von Zubehör wie Smartwatches. Damit setzt Brüssel den Digital Markets Act (DMA) mit Nachdruck durch.
Der Tech-Riese muss Drittanbietern den gleichen tiefen Systemzugriff gewähren, den bisher nur eigene Produkte wie die Apple Watch oder AirPods hatten. Konkret bedeutet das:
- Intuitives Pairing: Der Kopplungsvorgang für Fremdgeräte muss ebenso einfach und schnell sein.
- Stabile Verbindungen: Bluetooth-Konnektivität und Benachrichtigungen für Drittanbieter-Wearables dürfen nicht eingeschränkt werden.
- Hintergrundaktivität: Apps von Konkurrenten dürfen nicht benachteiligt werden.
„Ein iPhone-Nutzer soll sich frei für die beste Smartwatch entscheiden können, nicht nur für die vom gleichen Hersteller“, so das Ziel der Kommission.
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NFC wird zum offenen Tor
Die Öffnung geht über reine Bezahlfunktionen hinaus. Apple muss den NFC-Chip auch für andere Anwendungen freigeben:
- Digitale Schlüssel: Drittanbieter-Apps sollen Türen oder Autos direkt entsperren können.
- Tap-to-Pair: Das einfache Koppeln von Zubehör durch Antippen wird für alle Hersteller möglich.
Experten sehen hier einen Innovationsschub. „Wir könnten völlig neue Interaktionen zwischen dem iPhone und der physischen Welt sehen“, sagt ein Sicherheitsanalyst.
Apples Argument: Sicherheit first
Apple reagiert mit Warnungen. Das Unternehmen betont, die strikte Kontrolle diene dem Schutz der Nutzerdaten. „Eine unregulierte Öffnung könnte Einfallstore schaffen“, heißt es aus Cupertino.
Der Konzern arbeitet nun an neuen Programmierschnittstellen (APIs). Diese sollen den Zugriff ermöglichen, aber Sicherheitsvorkehrungen wie Nutzerzustimmungen beibehalten. Kritiker beobachten genau, ob Apple nicht doch neue Hürden einbaut.
Der DMA zeigt seine Zähne
Die Maßnahmen sind Teil des größeren regulatorischen Drucks durch den Digital Markets Act. Die Botschaft ist klar: Bei Verstößen drohen Bußgelder von bis zu zehn Prozent des weltweiten Umsatzes – ein milliardenschweres Risiko für Apple.
Hersteller von Wearables und Audio-Hardware könnten die größten Profiteure sein. Ihre Aktienkurse reagierten bereits positiv auf die Ankündigungen.
Was kommt auf iPhone-Nutzer zu?
Nutzer in der EU können in den kommenden Monaten konkrete Änderungen erwarten:
- iOS-Updates mit neuen Menüs für Geräteberechtigungen.
- „iOS-kompatible“ Versionen von Smartwatches der Konkurrenz.
- Mehr Auswahl an Zubehör, das nahtlos mit dem iPhone funktioniert.
Der Kampf um die Hoheit auf dem Smartphone ist neu entfacht. Die Spielregeln haben sich grundlegend geändert.
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