Oberbürgermeister Frank Nopper hat die Hauptspende in Empfang genommen – und am Stand geholfen. Foto: LichtgutI/Max Kovalenko
Bei Weihnachtsmann und Co. herrscht gute Laune: Die Verantwortlichen sind mit der Spendensumme mehr als zufrieden und das bhz freut sich über ein neues Klangbett.
Eine Spende, ein Oberbürgermeister, ein Weihnachtsmarktstand und ein Klangbett: Zusammengenommen ergibt das die Hauptspendenübergabe von Weihnachtsmann und Co. an Oberbürgermeister Frank Nopper. „Traditionell überreichen wir dem OB heute die Hauptspende, weil wir ja an Projekte in der Stadt spenden“, erklärt Tilmann Herzog vom Stand Weihnachtsmann und Co. das Prozedere. Die Hauptspende – 10 000 Euro in Zahlen – geht in diesem Jahr an das bhz Stuttgart. „Von dem Geld kaufen wir ein Klang-Wasserbett für unseren Snoezelen-Raum in unserer Werkstatt in Feuerbach“, erklärt Petra Mack vom bhz. Das Bett verfügt über eine spezielle Technik für Akustik und visuelle Effekte. Es wird das Herzstück des sogenannten Snoezelen-Raums, der die sensitive Wahrnehmung stimuliert. Er ist ein fester Bestandteil im Förder- und Therapiekonzept für Menschen mit Behinderung jedes Alters.
Rund 120 000 Euro wurden für die gute Sache gesammelt
Insgesamt wurden dieses Jahr rund 120 000 Euro für die gute Sache gesammelt. Eine genaue Zahl habe man aber erst ganz am Ende, wenn auch alle Ausgaben abgezogen wurden, sagt Tilmann Herzog. Das meiste Geld stamme – neben den Spenden vieler in der Region ansässiger Firmen wie Porsche, Bosch und SSB – aus dem Glühweinverkauf am Stand, berichtet Herzog weiter. Mit der eingenommenen Summe sind er und sein Team mehr als zufrieden: „Wir liegen über der Summe des letzten Jahres. Das war wirklich ein super Jahr“. Von Krisenstimmung habe man hier nicht viel gemerkt.
„Den meisten Umsatz machen wir ja mit dem Glühwein. Und das geht immer“, so Herzog. Für ihn seien es aber besonders auch die kleinen Spenden der Passantinnen und Passanten, die ihn berühren und bewegen: „Wenn die Leute etwas kaufen und dann, obwohl sie vielleicht selbst nicht viel haben, aufrunden, das bewegt mich immer“, erzählt er. Neben der Spende an das bhz werden von dem Geld viele weitere Projekte gefördert. Zum Beispiel das Theater Projekt „Junger Humor“ für die kulturelle Bildung bei Kindern und Jugendlichen in Zusammenarbeit mit dem Renitenz Theater. Ebenfalls gefördert werden ein Projekt der Obdach- und Wohnungslosenhilfe in Zusammenarbeit mit der Christoph Sonntag „Stiphtung“, ein Projekt für integrative kulturelle Jugendarbeit (Labyrinth), die Nachwuchsförderung der Jungen Oper, ein Spendenkonzert für schwerkranke Kinder und Jugendliche, eine Fachberatungsstelle für sexualisierte Gewalt und der Verein „Mein Herz lacht“ für Eltern von Kindern mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen.
Es werden regionale Projekte gefördert
Weihnachtsmann und Co. ist darauf spezialisiert regionale Projekte zu fördern. Die genaue Auswahl der Projekte treffe man immer gemeinschaftlich: „Wir schauen uns das immer im Vorstand an. Die Bewerbungen für die Projekte kommen das ganze Jahr bis kurz vor Weihnachten“, erklärt Alfred Hess vom Weihnachtsmann und Co-Vorstand. Und weiter: „Über Spendensummen bis 10 000 Euro entscheidet der Vorstand. Höhere Spenden werden von allen Mitgliedern abgesegnet“.
Manchmal werde man aber auch selbst auf interessante Projekte aufmerksam: „Ich habe in der Zeitung von einer Gruppe für trauernde Kinder auf der Jugendfarm gelesen. Das hat mich bewegt. Also warum nicht auch mal die Projekte selbst ansprechen statt andersrum“, sagt Hess, der auf ein schönes Weihnachtsmarktjahr zurückblickt. „Es war super. Wir sind sehr zufrieden. Wir haben hier ein tolles Team. Durch die Bank weg. Die Arbeit hier ist eine wunderbare Aufgabe und macht viel Spaß“.
Und wenn sich die Wunscherfüller von Weihnachtsmann und Co. selbst auch mal etwas wünschen dürften? Dann wäre das ein ganz besonderer Gast am Stand im nächsten Jahr: „Ich habe gelesen, dass Jürgen Klopp in Stuttgart geboren ist. Und da ich Fußball-Fan bin, wäre das mal wirklich super, wenn der hier bei uns am Stand wäre und für die gute Sache Geld sammeln würde“, so Hess lachend. Mit diesem Wunsch gehen Hess, Herzog und ihr Team in die Jahrespause.
Denn der Stand von Weihnachtsmann und Co. wurde bereits einen Tag früher als der Rest des Weihnachtsmarkts – also in der Nacht auf Dienstag – abgebaut. „Unser Stand besteht ja aus Containern, und die müssen von Tiefladern abtransportiert werden. Durch unsere Lage würde unser Abbau somit alle anderen blockieren, deshalb machen wir schon einen Tag früher Schluss“, erklärt Hess. Für den Stand von Weihnachtsmann und Co. geht es dann in die Hallen der SSB, wo er bis zum nächsten Jahr eingelagert wird, damit 2026 wieder fleißig Spenden für die gute Sache gesammelt werden können.