– Polly ist eine ältere Hündin, die dringend ein neues Zuhause sucht. Das ist aufgrund ihrer Rasse aber gar nicht so einfach. Außerdem wendet sich das Tierheim an Besucher – die Besuchzeiten stehen auf der Kippe.

„Nur ein Weihnachten im Tierheim❤? Das ist Pollys größter Wunsch, denn diesen ersten Weihnachtsfeiertag muss sie leider bei uns verbringen. Klar wissen wir, dass das sehr vermenschlicht ist und für Polly jeder Tag im Tierheim gleich ist, aber dennoch ist der Gedanke daran, dass die Hundeomi mehr als ein Weihnachten bei uns sein muss, nicht schön“, heißt es in einem Facebook-Post des Tierheims Nürnberg. Allerdings könnte Pollys Vermittlung sich in Bayern als schwierig herausstellen.

In einem weiteren Post wendet sich das Tierheim direkt an Besucher: „Dringender Appell, haltet euch bitte an die Regeln! Besuchszeit steht sonst auf der Kippe“.

Probleme bei der Vermittlung

Polly sei über das Amt beim Tierheim gelandet. Die elfjährige, kastrierte Hundedame sei „sehr lieb und nett mit Menschen“. Man könne sich auch größere Kinder im neuen Zuhause vorstellen. Bei anderen Hunden entscheidet die Sympathie, hier habe sie sich gut mit einem kastrierten Boxerrüden verstanden. Bei kleineren Hunden und auch Katzen sollte man etwas aufpassen, mit diesen vertrage sie sich nicht sehr gut. Ansonsten wird vermutet, dass sie alleine bleiben kann und auch stubenrein ist. Draußen interessiere sie sich nicht für andere Hunde oder ähnliches und laufe einfach nur brav mit an der Leine.

Leider gibt es bei der Vermittlung ein Problem: Polly ist ein Hund der Kategorie 1 und darf somit in Bayern nicht vermittelt werden. „Zum Glück gibt es aber genug Bundesländer, in denen sie ein Zuhause finden darf. Deshalb teilt sie bitte deutschlandweit“, ruft das Tierheim in dem Post auf.

Besuchszeiten im Tierheim auf der Kippe – Mensch bellt Hund an

„Leider haben wir in letzter Zeit Immer häufiger Probleme mit Besuchern während unserer Besuchszeit am Freitag. Den Höhepunkt hat das Ganze nun an der Waldweihnacht erreicht. Nicht nur, dass einfach Türen selbstständig geöffnet werden obwohl bekannt ist, dass die Tiere noch nicht besucht werden dürfen, es wird sich auch an keinerlei Vorgaben gehalten“, prangern Mitarbeiter des Tierheims in einem Facebook-Post an. Mittlerweile habe man an jedem Zwinger ein Schild mit „!Bitte nicht füttern oder rein fassen!“ angebracht. Aber selbst dieser Hinweis scheint noch nicht zu reichen.

„Während der Besuchszeit wurden Hunde mit Schokolade und Würstchen gefüttert, es wurde sich mehrfach nicht daran gehalten, die Hunde nicht anzufassen, und es wurden mehrere Hunde mit an die Hundezwinger genommen, obwohl das streng verboten ist.“ Der Höhepunkt sei während einer Besuchszeit gewesen, dass „einer unserer Hunde angebellt wurde von einem Menschen“.

Das Tierheim sei für die Tiere bereits Stress genug – „und dann kommen da die doch so tierlieben Menschen und machen den Stress für die Tiere noch größer?“, machen die Mitarbeiter in dem Facebook-Post ihrer Verärgerung Luft. „Wir haben Durchsagen gemacht, wir haben die Leute persönlich angesprochen, nichts hat etwas genützt.“

Wenn diese Unsitte so weitergehe, müsse man zum Schutz der Hunde die Besuchszeit streichen. „Dann wird nur noch mit Einzelterminen vermittelt, an die Leute, die es wirklich ernst meinen und auch verstehen, warum wir diese Regeln aufstellen müssen.“

Das wolle man jedoch auf keinen Fall, beteuern die Verantwortlichen und appellieren an die Besucher: „Deshalb bitte, haltet euch an die Regeln, sie sind nicht da, um euch zu ärgern!“