Dieser fordernde Blick unter wüst getuschten Wimpern. Die rauchige Altstimme, mit der sie ihre Songs eher rezitierte als sang. Grandiose Autobiografien, schwerste Krankheiten, Glamour, Abstürze, Skandale. Und immer dieser unbedingte Wille, es zu schaffen. Hildegard Knef war Selbstdarstellerin, Gesamtkunstwerk – und Berlins letzte große Diva.
„Für mich soll’s rote Rosen regnen, mir sollten sämtliche Wunder begegnen… Ich will, ich will“ – in einem ihrer größten Chansonerfolge von 1968 formulierte Hildegard Knef ihren Lebenshunger als persönliches Erfolgscredo. Schauspielerin, Chansonnière, Schriftstellerin: „Ehrgeiz ja. Aber ohne Ehr und ohne Geiz!“, sagte sie einmal. Ihr Leben glich einem hart erkämpften Erfolgsmarathon – dem einer Frau, die in der Nachkriegszeit nach oben kam und dort bleiben wollte.