Newsblog zum Ukraine-Krieg
Europapolitiker Weber will Bundeswehr in der Ukraine
Aktualisiert am 26.12.2025 – 01:36 UhrLesedauer: 19 Min.
Bundeswehrsoldaten bei einer Übung. Der EVP-Chef Manfred Weber will eine deutsche Beteiligung bei einer Friedenstruppe in der Ukraine. (Symbolbild) (Quelle: IMAGO/Uwe Koch/imago)
Selenskyj sieht gute Zeichen bei Verhandlungen. EVP-Chef Weber will deutsche Soldaten zur Friedensicherung schicken. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Der Chef der konservativen EVP-Fraktion im Europaparlament, Manfred Weber, plädiert dafür, deutsche Soldaten unter europäischer Flagge an der Absicherung einer Friedenslösung in der Ukraine zu beteiligen. „Ich wünsche mir Soldaten mit der europäischen Flagge auf der Uniform, die gemeinsam mit unseren ukrainischen Freunden den Frieden sichern“, sagte der CSU-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Wir können nicht ernsthaft erwarten, dass Trump eine Friedenslösung allein mit amerikanischen GIs absichert. Und wenn wir über europäische Truppen reden, kann Deutschland nicht außen vor bleiben“, argumentierte Weber mit Hinweis auf US-Präsident Donald Trump.
Europa müsse Verantwortung für die Sicherheit der Ukraine übernehmen, betonte Weber. „Nach einem Waffenstillstands- oder Friedensabkommen muss an der Sicherheitslinie die europäische Flagge wehen.“
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj berät nach eigenen Angaben mit Vertretern von US-Präsident Donald Trump über Wege zu einem Ende des Krieges. Er habe rund eine Stunde mit dem Sondergesandten Steve Witkoff und Trumps Schwiegersohn Jared Kushner gesprochen, teilt Selenskyj auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. Demnach gebe es „einige neue Ideen“, wie man einem echten Frieden näher kommen könne. Einige wichtige Dokumente, so Selenskyj, seien beinahe fertig, andere könnten sofort unterzeichnet werden.
Das russische Außenministerium spricht von Fortschritten in den Gesprächen mit den USA über den Ukraine-Krieg. „Im Verhandlungsprozess zur Beilegung des Ukraine-Konflikts, ich meine damit den Verhandlungsprozess mit den Vereinigten Staaten von Amerika, sind langsame, aber sichere Fortschritte zu beobachten“, sagte Ministeriumssprecherin Maria Sacharowa nach Angaben der Staatsagentur Tass bei einer Pressekonferenz. Die von Russland angegriffene Ukraine erwähnte sie kaum.
Zugleich versuchte sie, einen Keil zwischen die USA und Europa in den Friedensbemühungen zu treiben. Moskau fordere die Kollegen in den USA auf, „sich aktiv gegen die Versuche der westeuropäischen Länder zu wehren, die im Verhandlungsprozess zur Ukraine erzielten Fortschritte zu torpedieren und zunichtezumachen“, sagte Sacharowa.
Mit Blick auf einen möglichen Friedensplan bekräftigte Sacharowa die angebliche Bereitschaft Moskaus, über ein Abkommen über einen Nichtangriff auf ein europäisches oder Nato-Land zu verhandeln. „Russland ist bereit, entsprechende Verpflichtungen in Form eines schriftlichen, rechtsverbindlichen Dokuments zu formulieren“, sagte Sacharowa. Kremlchef Wladimir Putin hatte zuvor eine solche Vereinbarung angeboten und Behauptungen als „Blödsinn“ zurückgewiesen, dass Russland ein Nato-Land angreifen könne.
