Berlin – Deutschland diskutiert, Australien macht’s vor – und der neue Bundesdigitalminister Karsten Wildberger (56, CDU) befeuert die Debatte jetzt noch einmal kräftig. Der Minister zeigt sich offen für ein Social-Media-Verbot für Kinder. Klare Worte aus Berlin!
„Ich kann dem eine Menge abgewinnen. Ich halte die Frage nach einer Altersbeschränkung für mehr als berechtigt“, sagt Wildberger. Das heißt: Facebook, Instagram, TikTok & Co. erst ab einem bestimmten Alter? Für den Minister kein Tabu.
► Der Grund: Soziale Medien greifen laut Studien massiv in die Entwicklung junger Menschen ein. Wildberger warnt: „Da ist jetzt mal die Frage zu stellen: Wie ermöglichen wir ihnen eine gesunde Entwicklung, so wie sie frühere Generationen ohne soziale Medien auch hatten. Was das richtige Alter ist, muss gut diskutiert werden“, sagt er der Deutschen Presseagentur.
Genau darüber soll jetzt eine Expertenkommission beraten. Wissenschaftler und Praktiker aus Medizin und Jugendschutz arbeiten seit Herbst an Vorschlägen – Ergebnisse sollen bis zum Sommer kommen. Auf dem Tisch: Altersgrenzen für Social Media und sogar ein Handyverbot an Schulen.
Und auch hier zeigt Wildberger klare Kante. Der Minister findet: Weniger Ablenkung, mehr Fokus! „Dass man sich mal ein, zwei Stunden hinsetzt, aufmerksam ist und nicht durch Dinge abgelenkt ist, ist eine Grundvoraussetzung für die Entwicklung“, sagt er. Und weiter: „Insofern finde ich, ist das nicht nur zumutbar, sondern wir schulden das den Kindern auch, dass sie diese Möglichkeit haben.“
Besonders wichtig sei es, auf Lehrer zu hören – schließlich seien sie täglich mit den Folgen von Dauer-Daddeln und Dauer-Scrollen konfrontiert.
Australien als Vorbild
Der Blick geht nach Down Under: Seit dem 10. Dezember dürfen Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren in Australien auf vielen großen Social-Media-Plattformen keine eigenen Konten mehr besitzen. Ziel: Schutz vor Cybermobbing, Sucht und verstörenden Inhalten.