Sicherheit am Flughafen

Der Herr über die Grenze: Er entscheidet, wer reinkommt

26.12.2025 – 07:17 UhrLesedauer: 3 Min.

Links nach rechts: Polizeiobermeisterin Lea Perciu (Beamtin aus einer Dienstgruppe), Polizeidirektor Thomas Lachmann, Polizeihauptkommissarin Carina Klein (Dienstgruppenleiterin), Polizeioberkommissar Mehmet Baser (Sachbearbeiter Grenze).Vergrößern des Bildes

Links nach rechts: Polizeiobermeisterin Lea Perciu (Beamtin aus einer Dienstgruppe), Polizeidirektor Thomas Lachmann, Polizeihauptkommissarin Carina Klein (Dienstgruppenleiterin), Polizeioberkommissar Mehmet Baser (Sachbearbeiter Grenze). (Quelle: Grenzpolizei Nürnberg)

Thomas Lachmann kennt jede Tür am Nürnberger Flughafen. Der Chef der Grenzpolizei hält den Betrieb am Laufen, wenn andere im Urlaub sind.

Er ist der Herr mit dem Generalschlüssel für den Flughafen Nürnberg. Keine Tür bleibt ihm verschlossen, kein Bereich ist für ihn tabu. Thomas Lachmann leitet die Grenzpolizei, die am Albrecht-Dürer-Airport sitzt. Wenn er seinen Schlüsselbund zückt, öffnet sich jedes noch so geschützte Tor. Aber schnell hindurch, das Zeitfenster für Sicherheitsschleusen ist kurz. Braucht er zu lange, ertönt ein lauter Warnton und ein Sicherheitsvorfall kann ausgelöst werden.

Lachmann bewegt sich selbstsicher in den Hallen. Dabei bleibt er stets respektvoll. Hier ein netter Gruß zum Passagier. Dort ein Schwätzchen mit dem Gebäudereiniger, den er vorstellt mit den Worten: „Unser bester Mann“.

Es ist seine 25. Dienststelle, sagt er, der den Job von der Pike auf gelernt hat. Er spricht von seinem absoluten Traumjob. Wenn der Lachmann von seiner ehemaligen Stelle im Streifendienst erzählt, dann redet er von seinen Kollegen als „Streifenhörnchen“ – ein Begriff, den er liebevoll meine, ergänzt er, den aber nicht jeder Streifenbeamte mag, wie er weiß.

Heute führt Lachmann rund 100 Mitarbeitende – im Schichtbetrieb, 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche. Er und sein Team sind zuständig für alle grenzpolizeilichen Aufgaben im Luftverkehr: Sie kontrollieren lückenlos die Einreise in den Schengenraum, führen Stichprobenkontrollen bei Binnen-Schengen-Flügen durch, prüfen Ausweise und erkennen gefälschte Dokumente.

Täglich passieren etwa 12.300 Fluggäste den Airport, rund 4.650 davon unterliegen der vollen Kontrolle – werden also etwa mit ihrem Reisepass kontrolliert. Seine Dienststelle ist in engem Austausch mit Tower, Feuerwehr, Sicherheitsdienst und DFS. Bei Vorfällen wie etwa Drohnensichtungen übernimmt Lachmanns Einheit zudem die operative Koordination mit Spezialtechnik und eigenen Drohnenpiloten. Und sorgt so dafür, dass der Flughafen weiterlaufen kann.

„Das ist das Coole – bei uns müssen alle durch“, sagt er. Und weil das so ist, hat sein Team eine nach eigener Aussage beinahe 90-prozentige Erfolgsquote: gefälschte Dokumente, gesuchte Personen, kaum etwas, das ihnen entgeht. Übrigens: „Gefälschte Pässe erkennen wir nahezu alle“, sagt Lachmann.