Foto: Günter E. Bergmann – Photography
Die Planung und Umsetzung des beliebten Stuttgarter Silvesterlaufs hat ungeahnte Ausmaße angenommen. Nun steht die Ausgabe im nächsten Jahr auf der Kippe.
„Dieses Jahr findet er auf jeden Fall noch statt“, beruhigt Janushan Chandrabalu, der den Stuttgarter Silvesterlauf seit Langem gemeinsam mit einer Horde freiwilliger Helfer organisiert. Ins Leben gerufen wurde der Lauf einst von der SG Weilimdorf e.V. und dem TSV Weilimdorf e.V., rund 1.400 Menschen laufen mittlerweile jährlich am Silvestertag ihre 2,3 (Schülerlauf) bis 11 Kilometer (Hauptlauf), rund ums Zentrum von Stuttgart-Weilimdorf. „Und es werden jedes Jahr mehr“, sagt Chandrabalu.
Zum bereits 33. Mal findet er am 31. Dezember dieses Jahres statt, es könnte aber die letzte Ausgabe sein. Denn die Auflagen, die seit diesem Jahr an die Veranstaltung gestellt werden, sind nicht mehr ohne Weiteres umsetzbar.
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„Zum Beispiel müssen Teile der Strecke seit diesem Jahr statt bisher mit Absperrband mit Absperrgittern abgesperrt werden“, sagt Chandrabalu. Das bedeute nicht nur einen hohen Kostenaufwand für die veranstaltenden Vereine, sondern auch einen immensen Einsatz an freiwilligen Helfern.
„Es ist ohnehin nicht einfach, heutzutage Ehrenamtliche zu mobilisieren“, sagt Chandrabalu. „Wenn der Einsatz beim Silvesterlauf aber in Zukunft bedeutet, dass man am Silvesterabend erst gegen 22 Uhr und später von den Aufräumarbeiten nach Hause kommt, dann wird sich so schnell niemand mehr finden lassen.“ Die Stimmung im Organisations-Team sei mittlerweile durchwachsen.
Rund 1.400 Menschen laufen jährlich beim Stuttgarter Silvesterlauf mit. Damit könnte bald Schluss sein. Foto: IMAGO/ULMER Pressebildagentur/IMAGO/Ulmer
In diesem Jahr wurden die Auflagen an machen Stellen dank des Einsatzes des Gemeinderats so erleichtert, dass der Lauf zum 33. Mal am 31. Dezember nun stattfinden können wird. Und auch die finanzielle Unterstützung des Bezirksbeirats hat die Umsetzung 2025 nochmal möglich gemacht. „Das hat uns finanziell wirklich aufgefangen, sodass wir nur noch einen kleinen Teil der Mehrkosten selber zahlen müssen“, sagt Chandrabalu und ist dankbar.
Eine langfristige Lösung muss her
Gleichzeitig weiß er, dass das keine langfristige Lösung ist. Im nächsten Jahr wird er wieder mit denselben, wenn nicht höheren Auflagen konfrontiert werden. Dass der Stuttgarter Silvesterlauf 2026 also kein 34. Mal mehr erleben wird, ist durchaus drin.