Grosmagny ist eine kleine französische Gemeinde mit etwa 963 Einwohnern im Département Territoire de Belfort in der Region Bourgogne-Franche-Comté. Seit 2020 ist Maurice Leguillon dort Bürgermeister. Er wurde nun durch einen Schildbürgerstreich bekannt:  Er ließ das Ortsschild seiner Gemeinde um 237 Meter versetzen. Dadurch wurde eine zuvor auf 80 km/h begrenzte Strecke plötzlich zu einer innerörtlichen Strecke, die nur noch mit 50 km/h befahren werden darf.

Der Blitzer wurde umprogrammiert, doch viele Bürger bemerkten die Änderung nicht und gerieten in die Blitzerfalle. Hunderte erhielten einen Bußgeldbescheid, einige sogar ihren Führerschein. Über den Fall berichtete RTL Frankreich.

Hunderte müssen wegen Bürgermeister Bußgeld zahlen: Bürger klagen gegen Ortsschild-Versetzung

Den Einwohnern platzte der Kragen. Sie gründeten das Kollektiv „Radar Grosmagny“ und zogen vor Gericht. Ein Mitglied des Kollektivs erklärte, die Ortserweiterung bringe der Gemeinde lediglich „den Friedhof, einen Zweitwohnsitz und ein Unternehmen, das seine Tätigkeit eingestellt hat“. Die Justiz gab den Klägern Recht und verpflichtete den Bürgermeister, das Schild zurückzusetzen.

Bürgermeister Leguillon verteidigte seine Entscheidung mit der Begründung, dass nur „0,06 Prozent der Menschen“ betroffen seien. Er räumte jedoch ein: „Wenn wir es noch einmal machen müssten, würden wir vielleicht andere Maßnahmen ergreifen.“

Die Gruppe fordert nun Rückerstattungen, die Präfektur hat die Blitzer vorläufig abschalten lassen.

In dieser deutschen Stadt wird am meisten geblitzt

Wer gegen Verkehrsregeln verstößt, zahlt – und spült damit ordentlich Geld in die Stadtkassen. Nicht nur in Frankreich, sondern auch in Deutschland. Allein Berlin nahm im Jahr 2024 rund 112,43 Millionen Euro an Buß- und Verwarnungsgeldern ein. Die Daten stammen aus dem aktuellen Blitzerranking von Allright.

Doch bei den Pro-Kopf-Einnahmen liegt nicht die Hauptstadt vorn, sondern Düsseldorf. Mit 51,24 Euro pro Einwohnerin und Einwohner führt die NRW-Landeshauptstadt das Ranking an. Es folgen Stuttgart (45,98 Euro), Hamburg (41,83 Euro) und Köln (40,45 Euro). Berlin landet mit 28,93 Euro nur auf Platz fünf – trotz der höchsten Gesamtsumme. München fehlt in der Statistik, da dort die Ahndung von Park- und Tempoverstößen auf verschiedene Behörden verteilt ist.