Newsblog zum Ukraine-Krieg

Angriffe aus Belarus: Selenskyj warnt Lukaschenko vor „Spielchen“

Aktualisiert am 26.12.2025 – 19:51 UhrLesedauer: 23 Min.

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Wolodymyr Selenskyj: Der ukrainische Präsident richtet eine Warnung an Belarus. (Quelle: IMAGO/Ukrinform/ABACA/imago)

Selenskyj will erneut in die USA reisen – und warnt Belarus. Alle Entwicklungen im Newsblog.

Das russische Militär nutzt nach Erkenntnissen Kiews zunehmend Stellungen in Belarus für seine Angriffe gegen die Ukraine. Dies gelte sowohl für Angriffe mit Drohnen als auch Raketen, berichtete Präsident Wolodymyr Selenskyj von einer Sitzung der gesamten Armeeführung. Mit dieser neuen Taktik versuche Russland, die Verteidigungslinien der Ukraine zu umgehen, schrieb Selenskyj. „Das ist riskant für Belarus“, schrieb er. „Leider gibt Belarus damit seine Souveränität zugunsten von Russlands aggressiven Ambitionen auf.“

Eine proaktive Abwehr gegen diese neue Stoßrichtung sei schwierig, denn Russland habe die gesamte Technik für die Angriffe auf Wohngebäude errichtet. Antennen und andere Leitsysteme für Angriffe gegen Ziele in der Ukraine stünden nun praktisch auf den Dächern fünfstöckiger ziviler Wohnblocks, sagte Selenskyj mit Verweis auf Erkenntnisse der ukrainischen Aufklärung. „Das ist eine absolute Missachtung von Menschenleben, Minsk sollte aufhören, diese Spielchen zu spielen.“ Die ukrainische Flugabwehr sei angewiesen worden, die Abwehrstrategie anzupassen.

Belarus hat zu Beginn der russischen Invasion in die Ukraine lediglich sein Staatsgebiet als Sprungbrett für den letztlich gescheiterten Vorstoß auf Kiew zur Verfügung gestellt. Aktiv sind belarussische Truppen nicht am Kriegsgeschehen beteiligt, doch bindet die mögliche Bedrohung starke ukrainische Truppenverbände an der gemeinsamen Grenze.

Vertreter Russlands und der USA haben nach Angaben von Kremlsprecher Dmitri Peskow am Telefon über einen Friedensplan für die Ukraine gesprochen. Vonseiten des russischen Präsidialamtes habe der außenpolitische Berater von Präsident Wladimir Putin, Juri Uschakow, teilgenommen, sagte Peskow der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge in Moskau.

Vorangegangen sei, dass der Sondergesandte Kirill Dmitrijew Putin über seine Gespräche mit den US-Unterhändlern Steve Witkoff und Jared Kushner vom vergangenen Wochenende in Florida unterrichtet habe. Peskow äußerte sich nicht dazu, wie die russische Führung den derzeitigen Stand des zwischen den USA, der Ukraine und europäischen Staaten beratenen Friedensplans sieht.

Der russische Präsident hat in internen Gesprächen bereits Anfang der 2000er-Jahre das Existenzrecht der Ukraine infrage gestellt. Das zeigen nun veröffentlichte Protokolle dreier Treffen zwischen Putin und dem damaligen US-Präsidenten George W. Bush aus den Jahren 2001 bis 2008, die vom National Security Archive der Vereinigten Staaten zugänglich gemacht wurden. Lesen Sie hier mehr dazu.