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Geister, Hexen und Rotten-Tomatoes-Erfolg halfen nicht: Netflix setzte eine düstere Detektiv-Geschichte nach nur acht Folgen ab – zu Unrecht.
Wenn Streaming-Plattformen Serien nach einer Staffel beenden, folgt oft Unverständnis in der Fanbase. Besonders bitter wird es, wenn die Produktion nicht nur kreativ überzeugt, sondern auch bei Kritikern auf Zuspruch stößt. Genau dieses Schicksal ereilte ein düsteres Fantasy-Format von Netflix, das zwei tote Teenager-Detektive in den Mittelpunkt rückte. Die Absetzung sorgte für Diskussionen – vor allem, weil die Rezeption ein ganz anderes Bild zeichnete.
92 % auf Rotten Tomatoes: Diese Fantasy-Serie hätte Netflix niemals absetzen dürfen © Netflix
„Dead Boy Detectives“ erreichte auf Rotten Tomatoes einen Kritikerwert sowie einen Publikumswert von 92 Prozent – eine Bewertung, die in der Regel für Verlängerungen spricht. Dennoch setzte Netflix das „Sandman“-Spin-off nach nur acht Episoden ab. Die Entscheidung fiel rund vier Monate nach dem Start am 25. April 2024. Trotz der positiven Kritiken reichten die Abrufzahlen offenbar nicht aus: Laut Deadline hielt sich die Serie nur drei Wochen in den Top 10 der englischsprachigen Formate und erreichte maximal Platz zwei.
„Dead Boy Detectives“: eine Fantasy-Serie, die Netflix trotz Lob der Kritiker stoppte
Die Serie erzählt von Edwin Paine und Charles Rowland, zwei Geistern aus unterschiedlichen Jahrzehnten, die gemeinsam übernatürliche Verbrechen aufklären. Unterstützt werden sie von der Hellseherin Crystal, gespielt von Kassius Nelson, und ihrer Freundin Niko, verkörpert von Yuyu Kitamura. Zu den Gegnern zählen Hexen, Dämonen und sogar der Tod höchstpersönlich – dargestellt von Kirby Howell-Baptiste, die bereits in „The Sandman“ diese Rolle übernahm. Die enge Verknüpfung mit dem Gaiman-Universum zeigte sich in Cameo-Auftritten und mythologischen Elementen.
Ursprünglich war die Produktion für HBO Max geplant, doch James Gunn und Peter Safran verfolgten andere Pläne für das Universum. Daraufhin wechselte das Projekt zu Netflix. Steve Yockey, bekannt durch „Supernatural“ und „The Flight Attendant“, fungierte als Showrunner und Executive Producer. Die Besetzung umfasste neben George Rexstrew und Jayden Revri in den Hauptrollen auch Ruth Connell aus „Supernatural“ sowie Briana Cuoco, Schwester von Kaley Cuoco. Gastauftritte steuerten unter anderem Lukas Gage und David Iacono bei. Diese deutsche Serie sprengte dagegen dieses Jahr selbst eigene Rekorde.
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Die Mischung aus Krimi-Procedural, Fantasy und britischem Humor hätte eine große Zielgruppe ansprechen können, die auch „Lucifer“ schätzt. Experimente mit visuellen Effekten, sprechenden Katzen und Reisen durch Spiegel verliehen der Serie eine eigene Handschrift. Die Konkurrenz durch „Baby Reindeer“, das zeitgleich bei Netflix lief, könnte laut Branchenbeobachtern zur geringen Sichtbarkeit beigetragen haben. Diese Comedy-Serie wurde erst kürzlich überraschend abgesetzt.