Lange, lange mussten die Grizzlys Wolfsburg auf diesen Tag warten, am 2. Weihnachtstag 2025 war es endlich soweit: Erstmals seit dem 1. März 2024 feierte der Wolfsburger Eishockey-Erstligist wieder drei Siege in Serie. Am Freitagabend gelang das ausgerechnet bei Meister Eisbären Berlin. Spencer Machacek und Justin Feser sorgten für das kleine Wolfsburger Weihnachtswunder.

Eisbären Berlin – Grizzlys Wolfsburg 1:2 (1:1, 0:1, 0:0)

Grizzlys Wolfsburg: Strahlmeier – Pfohl, Krupp; Thompson, Möser; Melchiori, Martinovic; Hafenrichter – Schinko, Smith, Hayhurst; Machacek, Gaudet, Lambert; Lynch, Feser, White; Dumont, Chrobot, Ruckdäschel.
Tore: 1:0 (11:08) Kirk (Pföderl), 1:1 (14:30) Machacek (Gaudet), 1:2 (33:16) Feser (ohne Assist).
Strafminuten: Berlin 6, Wolfsburg 6.
Zuschauer: 14.200 in der Uber Arena.

665 Tage ist es her, dass die Grizzlys einmal eine solche Serie hingelegt hatten. Damals waren es gegen Düsseldorf (9:4), in Schwenningen (3:2), Augsburg (3:1) und gegen Köln (5:0) sogar vier. Jetzt hatte das Team von Coach Mike Stewart zuvor die Adler Mannheim (5:2) und am Dienstag die Iserlohn Roosters (4:1) geschlagen. In der Zwischenzeit hatte es nie mehr als zwei Erfolge am Stück gegeben – zu wenig, um in der Tabelle einmal entscheidend voranzukommen.

Stewart wollte auf diese Serie gar nicht groß eingehen, aber er sagte: „Wir freuen uns riesig. Drei Siege hintereinander sind enorm wichtig zu diesem Zeitpunkt der Saison, wir hatten schon viele enge Partien gegen die Topteams und haben sie verloren. Dass wir auf diesem Niveau spielen können, tut uns sehr gut.“

Grizzlys-Kapitän Machacek baut seine Punkte-Serie in Berlin aus

Vor fast 22 Monaten gegen beim 5:0 die Kölner Haie so wie jetzt an Weihnachten sorgte Machacek für das erste Grizzlys-Tor. In Berlin war es vor 14.200 Fans (darunter etwa 1000 aus Wolfsburg) das Tor zum 1:1-Ausgleich im ersten Drittel.

Der 37 Jahre alte Kapitän der Grizzlys, der in der vergangenen Woche seinen Vertrag verlängert hatte, hat einen richtig starken Lauf und in jedem der bisher acht Dezember-Spiele mindestens einen Scorerpunkt gesammelt (insgesamt zehn) und ging auch sonst mit viel Einsatz und Leidenschaft voran.

Wolfsburgs Kapitän Spencer Machacek (Nummer 93) hat in jedem der acht Dezember-Spiele der Grizzlys gepunktet. In Berlin sorgte er für das Tor zum 1:1-Ausgleich.

Wolfsburgs Kapitän Spencer Machacek (Nummer 93) hat in jedem der acht Dezember-Spiele der Grizzlys gepunktet. In Berlin sorgte er für das Tor zum 1:1-Ausgleich.
© Grizzlys Wolfsburg/oh | City-Press GmbH

Es war ein klasse Auswärtsspiel der Wolfsburger, die kämpferisch alles reinwarfen, bei nur 19 Schüssen aufs Tor eine starke Chancenverwertung zeigten und eine hohe Leidensfähigkeit. Immer wieder bissen sich die Eisbären in Wolfsburgs Zone fest. Vor allem in den letzten Minuten gab es kaum noch Entlastung, und doch hielt das Abwehrbollwerk stand. Die Defensive machte einen starken Job, und wenn doch mal was durchkam, war Goalie Dustin Strahlmeier zur Stelle.

Grizzlys-Siegtorschütze Justin Feser: Das ist wirklich groß für uns

Die spielentscheidende Szene war dann ein Scheibengewinn von Feser, der damit frei durch war, vor Jake Hildebrand cool blieb und Berlins Torwart mit einem Schuss durch die Hosenträger überwand. „Das ist wirklich groß für uns“, sagte der Stürmer nach dem dritten Sieg in Serie sichtbar erleichtert.

Mit dem Sieg haben die Wolfsburger zum einen weiterhin einiges an Puffer auf Platz 11. Sie haben sich aber auch auf den achten Rang vorgeschoben und sind nunmehr mit nur noch drei Punkten Rückstand in Schlagdistanz zu den Eisbären auf Platz 6. Die vorletzte Aufgabe des Kalenderjahres führt das Stewart-Team am Sonntag (16.30 Uhr) zum Tabellenzweiten ERC Ingolstadt, ehe am Dienstagabend (19.30 Uhr) noch die Straubing Tigers in der Eis-Arena zum Jahresfinale vorstellig werden.