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Ein DHL-Bote beschwert sich über die Arbeitsbedingungen: Männliche Kollegen würden in Flaschen urinieren. Das Unternehmen nimmt Stellung.
Hamm – Ein Klick und das Weihnachtsgeschenk ist online gekauft. Shopping im Internet ist beliebt wie eh und je: schnell, meist unkompliziert, und ohne großen Aufwand. Pünktlich ist die Ware geliefert – mit DHL, Hermes, UPS oder anderen Paketdiensten. Für die Boten bringt die Weihnachtszeit allerdings nicht nur Geschenke, sondern auch enormen Stress. Die Paket-Last ist gigantisch. Ein Bote kritisierte seinen Arbeitgeber nun. DHL wies die Kritik nur von sich.
Während sich viele auf die Weihnachtszeit freuen, sieht es bei Paketboten oft anders aus. Bei ihnen stapelt sich wortwörtlich die Arbeit. (Symbolbild) © Winfried Rothermel/Imago
Dem Nordkurier erklärt ein DHL-Bote, besonders Toilettenpausen würden zum Problem. Männliche Kollegen würden demnach teils in Flaschen urinieren, weil keine Zeit oder Gelegenheit für Toilettengänge bestehe. Diese Behauptung wies DHL-Presse-Sprecher Jens-Uwe Hogardt auf Anfrage der Zeitung zurück.
Nicht nur an Weihnachten: Mehrere Streitpunkte zwischen DHL und den Paketboten
„Öffentliche Einrichtungen, Gemeinden, Geschäfte und vereinzelt auch Privatleute schätzen die Arbeit unserer Kollegen und erlauben ihnen selbstverständlich, die Toiletten zu benutzen“, so Hogardt.
Als einen weiteren Streitpunkt führte der DHL-Bote unverpackte Retouren in Packstationen an. Die Kunden würden Rücksendungen häufig ohne Verpackung hineinlegen – den Paketboten koste das schließlich zusätzliche Zeit. Das sei ein Vorgehen, an dem DHL verdiene, so Hogardt zum Nordkurier – und auch dessen Mitarbeiter bestätigt das. „Aber wir Zusteller müssen den Aufwand tragen“, gibt er zu Bedenken.
Weihnachten bei der Deutschen Post und DHL
An Spitzentagen, so teilen die Deutsche Post und DHL mit, würden fast 13 Millionen Pakete sortiert. Das dürfte also eine Zahl sein, die auch für rund um die Weihnachtsfeiertage gilt.
Dass Pakete nicht ankommen oder in Packstationen landen, ist nicht unüblich. Hin und wieder sorgt es bei den Empfängern für großen Unmut – insbesondere bei kreativen Ablageorten. Gründe, weshalb Pakete einmal nicht direkt beim Empfänger zu Hause landen, gebe es dem Boten nach viele: Briefkästen im Haus, Adressen, die nicht gefunden werden oder nicht funktionierende Klingeln. (Quellen: Nordkurier, Deutsche Post, DHL) (mbr)
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