Vor Auftritt in Bremen
Peta erhebt neue Vorwürfe gegen Cavalluna-Show
Aktualisiert am 27.12.2025 – 03:01 UhrLesedauer: 2 Min.
Cavalluna-Darbietung (Archivfoto): Die Show gastiert in mehreren deutschen Städten. (Quelle: imago)
Für die einen ist es eine Show der Extraklasse, für die anderen schlicht Tierquälerei. Vor dem Auftritt in Bremen werden schwere Vorwürfe gegen die Cavalluna-Macher laut.
In Bremen sorgt die Pferdeshow „Cavalluna – Tor zur Anderswelt“ derzeit nicht nur für ausverkaufte Ränge, sondern auch für scharfe Kritik. Die Tierschutzorganisation Peta hat neues Videomaterial veröffentlicht, das aus ihrer Sicht Tierquälerei belegen soll.
Die Aufnahmen sollen zeigen, wie Pferde während der Show mittels Peitschenschlägen in extrem enge Kopf-Hals-Positionen, sogenannte Rollkuren, gebracht werden. Peta spricht von tierschutzwidrigen Trainings- und Präsentationsmethoden und erhebt schwere Vorwürfe gegen die Verantwortlichen der Show. „Bei Cavalluna leiden die Pferde weiter, vor den Augen des vermeintlich tierlieben Publikums“, sagt Peta-Fachreferent Peter Höffken.
Es handle sich nicht um Einzelfälle, sondern um ein strukturelles Problem der gesamten Produktion. Die Organisation kritisiert zudem den Einsatz von Feuer, Lichteffekten und lauter Musik sowie die Nähe einzelner Reitteams zu umstrittenen Reit- und Stierkampftraditionen. Peta hat nach eigenen Angaben Strafanzeige gegen Verantwortliche der Show sowie beteiligte Reitteams erstattet, die Ermittlungen seien anhängig. Die Organisation fordert ein Ende von Pferdeshows dieser Art und ruft zum Boykott auf.
Die Verantwortlichen von Cavalluna weisen die Vorwürfe entschieden zurück. Kritische Stimmen von Peta gebe es seit Jahren, heißt es in einer Stellungnahme, doch die „vermeintlichen Fakten“ könne man so nicht stehen lassen. Das Wohl der Tiere habe stets oberste Priorität, betont das Unternehmen. Die Pferde gehörten in den jeweiligen Equipes zur Familie, würden über Jahre mit viel Herzblut trainiert und ausgebildet.
Nach Angaben von Cavalluna werden alle Tiere in jeder Showstadt von unabhängigen Amtsveterinären und Vertretern des Tierschutzes kontrolliert – inklusive Stallzelten, Transportern und Ausrüstung. Nur wenn diese Prüfungen ohne Beanstandungen verlaufen, dürfe die Show stattfinden. Unter der Woche seien die Pferde in einer zentralen Reitanlage mit Weide- und Paddockgang untergebracht, an den Wochenenden in beheizten Stallzelten mit Boxengrößen nach deutschen Standards.
Auch Transport und Beschallung seien auf das Tierwohl abgestimmt, die Musik in der Arena für die Pferde nur in Zimmerlautstärke hörbar. Zwang oder Gewalt schließt Cavalluna ausdrücklich aus: Ein Pferd lasse sich weder schlagen noch zu einer Darbietung zwingen, die Zusammenarbeit basiere allein auf jahrelang aufgebautem Vertrauen.
„Cavalluna – Tor zur Anderswelt“ läuft von Samstag bis Sonntag, 27. und 28. Dezember, in der Bremer ÖVB-Arena. Die wenigen noch vorhandenen Tickets gibt es ab knapp 40 Euro.
