Bielefeld (ots) –
SR/ Bielefeld – Auch im Jahr 2025 nahm die Bielefelder Polizei wieder Einsätze zum Schmunzeln und Staunen wahr. Hier ein Jahresrückblick der kuriosesten Polizeieinsätze:
Januar
Betrunkener uriniert vor Polizeiwache
Fahrerin lässt es darauf ankommen
| © Bielefeld
Nachdem ein alkoholisierter PKW-Fahrer in der Nacht von Samstag, 25.01.2025, auf Sonntag, erwischt worden war, wurde er auf der Polizeiwache aggressiv.
Aufgrund seiner Alkoholisierung scheiterte ein Mann, gegen 23:35 Uhr, bei dem Versuch, in eine Diskothek in der Duisburger Straße zu gelangen. Der Betrunkene ging daraufhin zu einem auf dem Parkplatz geparkten Mitsubishi, setzte sich hinter das Steuer und fuhr davon. Nachdem ein Zeuge die Polizei informiert und Fahrtrichtung sowie das Kennzeichen des Mitsubishi mitgeteilt hatte, nahm er die Verfolgung des PKW auf. Wenig später konnte er den Beamten den Hinweis geben, dass der Mitsubishi auf einem nahegelegenen Parkplatz angehalten hatte. Streifenpolizisten trafen dort auf den Fahrer, einen 37-jährigen Löhner. Er fiel durch seinen unsicheren Gang, der undeutlichen Aussprache sowie von ihm ausgehenden Alkoholgeruch auf. Gegenüber den Polizisten leugnete er, betrunken gefahren zu sein. Als ihm eine Ärztin auf der Polizeiwache eine Blutprobe entnommen hatte, verhielt sich der polizeibekannte 37-Jährige aggressiv und uneinsichtig. Er wollte die Örtlichkeit nicht verlassen, kam einem Platzverweis nicht nach und urinierte vor die Polizeiwache. Die Polizisten nahmen den Löhner zur Verhinderung weiterer Straftaten vorläufig fest und brachten ihn zur Ausnüchterung ins Polizeigewahrsam. Sein Führerschein wurde beschlagnahmt und der PKW-Schlüssel sichergestellt.
Fahrersitz nur teilweise nutzbar
| © Bielefeld
Februar
Ladendieb kann Beute nicht verbergen
Beim Verlassen eines Bekleidungsgeschäfts in der Innenstadt stoppte eine Ladendetektivin am Mittwoch, 12.02.2025, einen Mann, der eine gestohlene Jacke unter seiner eigenen trug.
Gegen 11:10 Uhr betrat der 24-Jährige aus Ratingen eine Umkleidekabine mit einer Daunenjacke. Als er zum Ausgang ging, hielt er die Jacke nicht mehr in den Händen. Sie lag auch nicht in der Kabine. Dafür entdeckte die Ladendetektivin, dass der Mann die Daunenjacke unter seiner eigenen Jacke zu verbergen versuchte. Die Detektivin hielt den Dieb auf und informierte die Polizei. In dem Geschäft an der Bahnhofstraße und Arndtstraße nahmen Beamte eine Strafanzeige wegen Ladendiebstahls auf.
März
Fahrzeugführer missachten Polizeiabsperrung
Bei einer Unfallaufnahme am Montagmorgen, 10.03.2025, an der Brockhagener Straße, mussten Polizisten eine Fahrbahn voll sperren. Eine PKW-Fahrerin musste ihren Führerschein abgeben. Während die Abfahrt von der Brockhagener Straße stadtauswärts rechts auf die Queller Straße frei gegeben war, sperrten Polizisten mit ihrem Streifenwagen den Fahrstreifen in Richtung stadteinwärts mit dem deutlich sichtbaren Signal „Vollsperrung“ im Anhaltesignalgeber sowie aufgestellten Pylonen. Zehn PKW-Fahrer missachteten diese Weisung trotzdem und fuhren an dem Streifenwagen vorbei, um ihre Fahrt fortzusetzen. Für diesen Verkehrsverstoß ist ein Bußgeld von 70 Euro und ein Punkt vorgesehen.
Eine 28-jährige Bielefelderin fuhr mit ihrem Opel Corsa um 09:40 Uhr an dem Streifenwagen sowie den Pylonen vorbei und auf einen auf der Fahrbahn stehenden Polizist zu. Obwohl ihr dieser Anhaltezeichen gab, setzte sie ihre Fahrt fort, so dass der Beamte beiseitetreten musste, um nicht angefahren zu werden. Während die 28-Jährige an ihm vorbei und auf einen unfallaufnehmenden Beamten zufuhr, schlug er mehrfach gegen die Seitenscheibe des Opel. Aufgrund der Rufe des Kollegen, wurde der unfallaufnehmende Polizist auf die Gefahr aufmerksam, sprang aus der Fahrspur des Opels und warf ein Rollmessband auf das Fahrzeug. Daraufhin hielt die 28-Jährige an. Bei ihrer Befragung gestand sie, Cannabis konsumiert zu haben. Ein Arzt entnahm ihr im Krankenhaus eine Blutprobe und die Polizisten stellten ihren Führerschein sicher. Ein Strafverfahren wegen gefährlichen Eingriffes in den Straßenverkehr wurde eingeleitet.
April
Fahrersitz nur teilweise benutzbar (siehe Foto)
An der August-Bebel-Straße stoppten Beamte des Verkehrsdienstes am Dienstag, 15.04.2025, einen privaten Möbeltransport, bei dem die Fahrerin nur in eingeschränkter Körperhaltung fahren konnte. Die 31-jährige Bielefelderin transportierte gegen 15:25 Uhr einige großformatige Möbelpakete in ihrem Opel Corsa. Dabei beanspruchte ein breiter Karton die halbe Breite des Fahrersitzes, wodurch der Fahrerin nicht der erforderliche und gewohnte Platz blieb, ihr Auto sicher zu steuern. Sie hatte sich hinter ihr Lenkrad gezwängt und war in seitlich geduckter Haltung gefahren. Ihr Sichtfeld war durch die Front- und die Beifahrerscheibe stark beeinträchtigt. Zudem bestand die Gefahr, dass die ungesichert gestapelten Pakete durch Fahrbewegungen hätten verrutschen und die Fahrerin verletzen können. Die Verkehrspolizisten verboten der 31-Jährigen weiterzufahren und zeigten sie an. Die Frau erwartet ein Bußgeld in Höhe von 80 Euro und ein Punkt im Flensburger Verkehrszentralregister, weil sie die Ladung nicht vorschriftsmäßig transportierte und die Verkehrssicherheit erheblich litt.
Mai
Zivilen Streifenwagen abgedrängt – Verfolgung erfolgreich
In der Nacht von Samstag auf Sonntag, 11.05.2025, drängte ein angetrunkener PKW-Fahrer eine zivile Streife ab. Die Flucht über die A 33 vor der Polizeikontrolle wurde in Paderborn beendet. Er war nicht im Besitz eines Führerscheins und wurde mit Haftbefehl gesucht.
In Osnabrück, im Bereich Hannoversche Straße, drängte ein VW Multivan gegen 00:50 Uhr eine zivile Polizeistreife ab. Die Polizisten folgten dem flüchtenden Fahrzeug, dessen Fahrer seinen VW innerorts bis circa 100 km/h beschleunigte, auf die A 33 in Richtung Bielefeld. Der Multivan-Fahrer reagierte nicht auf die Anhaltesignale der Beamten und setzte die Fahrt mit hoher Geschwindigkeit weiter in Richtung Brilon fort. Im Bereich der Anschlussstelle Bielefeld-Senne nahmen ebenfalls Streifenwagen der Autobahnpolizei Schloß Holte-Stukenbrock die Verfolgung des Flüchtenden auf, der während der Fahrt mittig auf dem rechten und dem linken Fahrstreifen fuhr und damit die Fahrbahn blockierte. Zeitweise fuhr der VW Schlangenlinien über beide Fahrstreifen. Nach Passieren der Anschlussstelle Paderborn-Zentrum verlangsamte der Flüchtende die Fahrt und hielt mit Warnblinklicht auf dem Seitenstreifen an. In dem Multivan befand sich ein 23-Jähriger aus Werther hinter dem Steuer und ein 23-jähriger Paderborner auf dem Beifahrersitz. Bei der folgenden Kontrolle stellte sich heraus, dass der Fahrer nicht im Besitz eines Führerscheins ist. Zudem war er stark alkoholisiert und ein Alkoholvortest verlief positiv. Auf der Polizeiwache in Paderborn entnahm ihm ein Arzt eine Blutprobe. Gegen den 23-Jährigen aus Werther lag zudem ein Haftbefehl der Staatsanwaltschaft Bielefeld vor. Angehörige konnten den haftbefreienden Betrag auf der Polizeiwache in Bielefeld entrichten. Strafverfahren wurden wegen grob verkehrswidrigem und rücksichtlosem Fortbewegen als Kfz-Führer zum Erreichen einer höchstmöglichen Geschwindigkeit, Trunkenheit im Verkehr und Fahren ohne Fahrerlaubnis eingeleitet.
Juni
Ohne Bremsbeläge keine Bremswirkung
Durch metallische Schleifgeräusche wurde ein Motorradpolizist des Verkehrsdienstes am Donnerstag, 19.06.2025, auf eine Mercedes Limousine aufmerksam. Er untersagte dem 34-jährigen Bielefelder Fahrer die Weiterfahrt, da der Pkw an der Hinterachse keine Bremswirkung erzielte.
Kurz nach der Einmündung der August-Bebel-Straße kontrollierte der Polizist den Fahrer mit seiner 20 Jahre alten Mercedes S-Klasse an der Herforder Straße. Der Beamte erkannte gegen 22:00 Uhr, dass die Bremsbeläge der Hinterradbremse nicht mehr vorhanden waren. Somit waren die hintere Betriebsbremse und die Feststellbremse funktionslos. Auf den Hinweis „Bremsbeläge an der Verschleißgrenze“ bei der letzten Hauptuntersuchung vor einem Jahr hatte der Mercedes-Fahrer offensichtlich nicht reagiert. Er durfte mit dem Auto nicht weiterfahren und wurde angezeigt.
Juli
Dieb von 66 Packungen Parmesan gefasst
Am Samstag, 12.07.2025, scheiterte ein Ladendieb bei dem Versuch, mit 66 gestohlenen Packungen Parmesan zu entkommen.
Eine Kassiererin eines Discountmarktes an der Amtmann-Bullrich-Straße bemerkte um 19:20 Uhr einen Mann, der mit einem gefüllten Rucksack und einer Tüte, ohne zu etwas zu bezahlen, den Kassenbereich passierte. Sie sprach ihn an und zog an dem Rucksack, wobei zwölf Hartkäsepackungen herausfielen. Der Mann riss sich los und flüchtete aus dem Geschäft. Eine Kundin nahm die Verfolgung des Ladendiebs in Richtung Heepen Innenstadt auf und informierte die Polizei. Anhand der von der Zeugin durchgebenden Fluchtrichtung und der Personenbeschreibung des Diebes konnten Streifenbeamten den Täter wenig später an der Salzufler Straße, nahe der Straße Hassebrock, vorläufig festnehmen. Der 44-Jährige hatte auf der Flucht das Diebesgut versteckt. Polizisten fanden bei der Absuche die Beute in einem Rucksack verstaut in einer Hecke versteckt. Die Ware wurde sichergestellt und ein Strafverfahren gegen den polizeibekannten 44-jährigen Dieb aus Bad Salzuflen eingeleitet.
August
Fluchtversuch mit getuntem E-Scooter
Ein 15-Jähriger versuchte sich am Mittwoch, 27.08.2025, mit einem viel zu schnellen E-Scooter einer Kontrolle zu entziehen und leistete nach seinem missglückten Fluchtversuch erheblichen Widerstand.
Ein Beamter des Verkehrsdienstes fuhr mit dem Motorrad Streife, als ihm gegen 17:30 Uhr ein E-Scooter-Fahrer auf der Carl-Severing-Straße auffiel. Der Jugendliche war mit etwa 50 km/h deutlich zu schnell unterwegs. So lag die Vermutung nahe, dass das Fahrzeug getunt war. Der Beamte fuhr hinterher und gab dem jungen Fahrer zu verstehen, dass er anhalten solle. Dieser ignorierte den Beamten und fuhr mit unverminderter Geschwindigkeit weiter. Der Motorradpolizist nahm die Verfolgung auf. Bei dem Versuch den jungen Fahrer zu stoppen, verlor der 15-Jährige mehrfach das Gleichgewicht, setzte seine Flucht aber weiter fort. Auf der Straße Kupferheide holte der Motorradpolizist den E-Scooter-Fahrer erneut ein und hielt ihn fest. Bei seiner Festnahme, leistete er erheblichen Widerstand, wodurch der Polizist leicht verletzt wurde. Auch der 15-Jährige trug leichte Verletzungen davon und wurde zur Beobachtung eine Nacht im Krankenhaus belassen. Eine Auswertung der Software ergab, dass der E-Scooter bis zu 77 km/h hätte fahren können. Die bauartbedingte Höchstgeschwindigkeit liegt bei 20 km/h. Außerdem war der E-Scooter als gestohlen gemeldet worden und verfügte nicht über den erforderlichen Versicherungsschutz. Der Beamte erstattete gegen den Jugendlichen Anzeige wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr, unerlaubten Kfz-Rennens, Fahren ohne Führerschein, Verstoß gegen das Pflichtversicherungsgesetz und Widerstand gegen Polizeibeamte.
September
Einbruch in Windkraftrad
Unbekannte hatten es auf Kupferkabel abgesehen, als sie zwischen Samstag, 06.09.2025, 12:00 Uhr, und Sonntag, 07.09.2025, 09:00 Uhr, in ein Windkraftrad einbrachen.
Die Einbrecher verschafften sich über die Tür gewaltsam Zutritt zu der Anlage an der Bargholzstraße. Im Inneren montierten sie sechs Kupferkabel ab und entkamen unerkannt.
Oktober
Warnung vor „Wunderheilerinnen“
Zwei Betrügerinnen erbeuteten am Donnerstag, 16.10.2025, Geld, indem sie ihrem Opfer eine Wunderheilung einer Angehörigen versprachen.
Eine 78-jährige Bielefelderin war gegen 17:00 Uhr in einem Geschäft an der Oldentruper Straße, nahe der Potsdamer Straße, einkaufen. Vor dem Geschäft wurde sie von zwei unbekannten Frauen angesprochen, die behaupteten, eine Angehörige der Bielefelderin sei schwer krank und die Frauen könnten diese heilen. Die Täterinnen umwickelten ein Ei mit einem Lappen und behauptete, einen „Zauber“ vorgenommen zu haben. Um die Angehörige zu heilen, begleiteten die Frauen das Opfer, um noch ein zweites Ritual durchzuführten. Diesmal wurde ein größerer Geldbetrag in ein Tuch gewickelt, „verzaubert“ und der Bielefelderin wieder ausgehändigt, mit der Auflage das Tuch erst nach vier Tagen zu öffnen. Wieder zu Hause öffnete die Bielefelderin das zusammengebundene Tuch und stellte fest, dass die Täterinnen während des angeblichen Rituals das Geld gegen wertlose Gegenstände ausgetauscht hatten. Die Täterinnen konnten unerkannt mit ihrer Beute entkommen.
November
Fahrerin lässt es drauf ankommen (siehe Foto)
Polizisten beendeten am Dienstag, 11.11.2025, auf der A 2 in Richtung Hannover die Fahrt einer PKW-Fahrerin, die Laubblätter auf entstempelte Kennzeichen geklebt hatte.
Gegen 17:30 Uhr fiel Polizisten im Rahmen der Streifenfahrt zwischen der Anschlussstelle Gütersloh und dem Autobahnkreuz Bielefeld ein Opel auf. An dem vorderen und hinteren Kennzeichen klebte im Bereich der Zulassungssiegel jeweils ein Blatt, mit Paketklebeband angebracht. Eine Überprüfung der Kennzeichen ergab, dass der PKW bereits seit dem 26.06.2025 nicht mehr zum Straßenverkehr zugelassen ist. Bei der Kontrolle auf dem Parkplatz Obergassel gestand die 49-jährige Fahrerin aus Rostock, zu wissen, dass ihr Fahrzeug weder zugelassen noch versichert ist. Um nicht mit dem abgemeldeten Fahrzeug erwischt zu werden, habe sie die Blätter aufgeklebt und es darauf ankommen lassen. Die Kennzeichen wurden sichergestellt, die Weiterfahrt ausdrücklich untersagt und ein Strafverfahren eingeleitet.
Dezember
Mehrere Kilometer auf der Felge unterwegs
Autobahnpolizisten stoppten am Samstag, 13.12.2025, einen betrunkenen Fahrer, der nach einem Unfall auf der A33 geflüchtet war und seine Fahrt mit einem stark beschädigten Wagen weiter fortsetzte.
Erstmals fiel der Opel Vectra gegen 22:00 Uhr auf der A33 an der Anschlussstelle Sennelager in Fahrtrichtung Osnabrück auf. Mehrere besorgte Fahrer meldeten sich über den Notruf bei der Polizei, weil sie einen Pkw gesehen hatten, der einen platten Reifen hatte und bereits auf der Felge fuhr. Die Zeugen berichteten außerdem von einem Funkenflug und Fahrzeugteilen, die bereits vom Opel abfielen. Von der A33 wechselte der Fahrer am Autobahnkreuz Bielefeld auf die A2, um an der Anschlussstelle Herford / Bad Salzuflen abzufahren. Auf der B239 stoppten ihn schließlich die alarmierten Autobahnpolizisten. Der 37-jährige Fahrer aus dem bayerischen Leipheim wirkte stark alkoholisiert und konnte im Stehen nur schwer das Gleichgewicht halten. Ein Atemalkoholtest bestätigte den Eindruck der Beamten. Einen Führerschein konnte der Leipheimer nicht vorzeigen. Er wurde zur Blutentnahme zur Autobahnwache genommen. Die Beamten begutachteten die Schäden am Fahrzeug. Nicht nur der vordere, rechte Reifen war beschädigt, die komplette Frontschürze des Wagens war abgerissen. Diese befand sich auf der Rücksitzbank des Pkw. Auf dem Beifahrersitz stand eine offene Flasche Schnaps. Die Polizisten ließen den Opel zur Sicherstellung abschleppen. Gegen den 37-Jährigen erstatten sie Anzeige wegen Straßenverkehrsgefährdung unter Alkohol, Fahren ohne Fahrerlaubnis und Unfallflucht.
Quelle: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/12522/6186688

