Kritik an Ministerin Behrens
Polizeieinsatz beim Derby: Das sind die Zahlen
29.12.2025 – 11:26 UhrLesedauer: 2 Min.
Polizei vor dem Eintracht-Stadion (Archivbild): Das jüngste Niedersachsenderby verlief deutlich friedlicher als frühere Duelle. (Quelle: IMAGO/Noah Wedel)
Weniger Polizei, kaum Zwischenfälle: Das jüngste Niedersachsenderby verlief ruhiger als frühere Duelle. Dennoch hält das Innenministerium an harten Auflagen fest.
Knapp zwei Monate nach dem Abpfiff auf dem Rasen bekommt das Niedersachsenderby zwischen Hannover 96 und Eintracht Braunschweig ein politisches Nachspiel. Eine Anfrage der AfD-Fraktion im Landtag kritisiert den Kurs von Innenministerin Daniela Behrens (SPD).
So intensiv es beim 3:0-Sieg von Hannover 96 im Eintracht-Stadion am 26. Oktober auf dem Platz zuging, so ruhig blieb es auf den Rängen und im Umfeld. Die Polizei registrierte drei Verletzte und leitete zwei Ermittlungsverfahren ein – deutlich weniger als bei früheren Derbys.
Insgesamt waren 1.116 Polizeikräfte im Einsatz, die zusammen 9.759 Stunden leisteten. Die Kosten beliefen sich auf 781.000 Euro. Das bedeutet einen klaren Rückgang im Vergleich zu früheren Begegnungen. Beim Derby am 5. November 2023 waren 2.019 Polizisten mit insgesamt 17.387 Arbeitsstunden im Einsatz. Die Kosten lagen damals bei knapp 1,4 Millionen Euro. Zehn Menschen wurden verletzt, 260 Ermittlungsverfahren eingeleitet – bis heute Höchstwerte beim Niedersachsenderby.
Trotz des weitgehend friedlichen Verlaufs wertet das Innenministerium die Partie nicht als Wendepunkt. In der Antwort auf die Anfrage der AfD heißt es, dass zwar „massive gewalttätige Auseinandersetzung“ ausgeblieben seien, es jedoch erneut „nicht hinnehmbare“ Verhaltensweisen aus der Fanszene von Hannover 96 gegeben habe. Genannt werden unter anderem Sachbeschädigungen, der Einsatz von Pyrotechnik sowie „beleidigende“ Banner.
„Grundsätzlich ist jedes Niedersachsenderby zwischen Eintracht Braunschweig und Hannover 96 aufgrund der Feindschaft zwischen den Fanszenen ein Spiel mit erhöhtem Risiko“, erklärt das Innenministerium. Vor den Duellen werden daher regelmäßig Sicherheitsauflagen verhängt. Zuletzt gehörten dazu reduzierte Stadionkapazitäten durch Pufferblöcke, ein verstärkter Ordnungsdienst und ein Alkoholverbot.
Nach dem Spiel zogen die Beteiligten ein positives Fazit. Eintracht Braunschweig sprach von einem „störungsfreien Ablauf“ und lobte beide Fanlager, die die Rivalität „leidenschaftlich, aber friedlich“ ausgelebt hätten. Auch die Polizei zeigte sich zufrieden. „Viele Fans haben gezeigt, dass sie den Appell, sich friedlich und respektvoll zu verhalten, ernst genommen haben“, sagte Braunschweigs Polizeipräsident Thomas Ring. Das Konzept sei aufgegangen, auch wenn weiterhin Verbesserungsbedarf bestehe.
