1. Startseite
  2. Lokales
  3. München
  4. Altstadt-Lehel

DruckenTeilen

Rund um Weihnachten war die verschwundene Eisbachwelle in München dank einer Rampe wieder da – doch dann rückt die Feuerwehr an.

München – Die berühmte Eisbachwelle im Englischen Garten ist wieder verschwunden. Begleitet von der Polizei entfernte die Stadt München mit einem Kran die Rampe, die über Weihnachten für die Rückkehr der seit Oktober verschwundenen Welle gesorgt hatte. Alle eingebauten Vorrichtungen wurden dabei vollständig beseitigt.

Die Aktion sorgte für Empörung bei den Surfern. Sie zeigten sich entsetzt von dem Vorgehen und sprachen in Chats von einer „Kampfansage der Stadt an uns Surfer“. Der Konflikt zwischen der Münchner Stadtverwaltung und den Eisbach-Surfern hatte sich ausgerechnet an Weihnachten zugespitzt.

Feuerwehreinsatz an Eisbachwelle: Surfer sauer

Die Eisbach-Surfer hatten den offiziellen Versuch zur Rettung der Welle aus Frust über die städtischen Auflagen abgebrochen. „Die Verwaltung will das Surfen am Eisbach nicht regulieren, sondern verhindern“, hieß es in einer Mitteilung des Vereins Surf Club München.

In der Mitteilung wird eine behördliche Auflagenpraxis kritisiert, „die faktisch auf Verhinderung angelegt ist“. So hätten die Surfer nach eigenen Angaben beispielsweise die Haftung und alle Kosten übernehmen und permanent in Rufbereitschaft sein müssen. Außerdem seien „technische Nachweise auf dem Niveau von Brücken- oder Staubauwerkerrichtungen“ verlangt worden.

Feuerwehr baut Eisbachwelle zurückMitarbeiter der Berufsfeuerwehr an der Eisbachwelle. © dpa/Peter Kneffel

Die berühmte Welle im Eisbach war verschwunden, nachdem im Oktober nach Angaben des städtischen Baureferats unter anderem das Bachbett von Unrat und Sedimenten befreit worden war. Seitdem baute sich die Welle nicht mehr wie gewohnt auf. Warum das so ist, ist nicht ganz klar.

Hat die Eisbachwelle eine Zukunft in München?

Seither wird diskutiert, wie sie wiederbelebt werden kann. Der nun abgebrochene, wissenschaftlich begleitete Versuch war mit der Stadtverwaltung abgestimmt. Die Interessengemeinschaft Surfen München (IGSM) schrieb nun aber auf Instagram: „Nachdem wir Anfangs noch die gute Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung betont haben, hat sich das Blatt mittlerweile gewendet.“

Die Surfer sehen in den aus ihrer Sicht nicht erfüllbaren Auflagen für den offiziellen Rettungsversuch der Welle Ausdruck eines politischen Willens: „Die Verwaltung entscheidet hier nicht über ein konkretes Projekt, sondern über die Frage, wie viel Stadtleben noch gewollt ist“, schreiben sie. „Formal wird eine Genehmigung nicht ausgeschlossen. Faktisch wird sie unmöglich gemacht.“ Das sei „politisch bequem, aber demokratisch problematisch“, kritisieren die Surfer in ihrer Mitteilung und betonen: „Die Debatte ist damit nicht beendet. Sie wird jetzt politisch.“ (Quelle: dpa)