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In Spanien und vielen anderen Ländern stehen um Mitternacht zwölf Trauben bereit. Was steckt hinter dem Brauch und warum ist er so beliebt?
Wenn das neue Jahr beginnt, greifen Millionen Menschen in Spanien und anderen Ländern zu einer ganz besonderen Tradition: Sie essen zwölf Weintrauben, und das möglichst schnell. Der Brauch, der längst über die Landesgrenzen hinaus bekannt ist, soll Glück und Wohlstand für die kommenden zwölf Monate bringen.
Die Silvesternacht in Spanien: Trauben stehen für Glück in den kommenden Monaten. © imago images / Panthermedia
Doch wie kam es dazu, dass ausgerechnet Trauben zum Symbol für Glück wurden? Und warum müssen sie in nur 36 Sekunden verzehrt werden? Die Antwort darauf ist ebenso überraschend wie unterhaltsam – und sorgt jedes Jahr aufs Neue für Gesprächsstoff rund um den Globus.
12 Trauben, 36 Sekunden: Der Silvesterbrauch, der Glück verspricht
In Spanien ist es Tradition, zum Jahreswechsel zwölf Weintrauben zu essen – eine Traube für jeden Monat des kommenden Jahres. Wer alle Trauben im Takt der Glockenschläge nach Mitternacht schafft, kann sich auf Glück und Wohlstand freuen. Die Herausforderung: Für jede Traube bleiben nur etwa drei Sekunden, denn die Glockenschläge der berühmten Turmuhr an der Puerta del Sol in Madrid geben das Tempo vor. Auch interessant: Weintrauben bleiben viel länger knackig und frisch, wenn Sie sich an diese Tipps halten.
Das essen die Deutschen besonders gerne an Silvester
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Die Tradition, zum Jahreswechsel zwölf Trauben zu essen, hat ihren Ursprung in Spanien und wurde erstmals 1894 in einer Madrider Zeitung erwähnt. Ihren Durchbruch erlebte sie 1909, als Winzer nach einer besonders reichen Ernte überschüssige Trauben an die Bevölkerung verteilten. Seitdem gilt das Traubenessen in der Silvesternacht als Symbol für Glück und Wohlstand.
Bis heute versammeln sich jedes Jahr zahlreiche Menschen in Madrid an der Puerta del Sol, um gemeinsam mit den Glockenschlägen der Turmuhr ins neue Jahr zu starten. Mittlerweile hat sich der Brauch auch in Ländern wie Mexiko, Peru, Kolumbien und Portugal etabliert. In Deutschland hingegen gibt es eine Vielzahl an Glücksbringern, die traditionell zu Neujahr verschenkt werden.
Das Verschenken von Glücksschweinen zählt in Deutschland zu einer beliebten Tradition. © IMAGO / Future Image
Neben der klassischen Variante, bei der die Trauben im Stehen oder Sitzen gegessen werden, hat sich in den letzten Jahren eine neue Interpretation entwickelt: Vor allem Singles greifen zum Brauch, indem sie die Trauben unter dem Tisch essen – in der Hoffnung auf eine neue Liebe im kommenden Jahr. Dieser Trend verbreitete sich vor allem über soziale Medien, während die ursprüngliche Form weiterhin als gemeinschaftliches Erlebnis gefeiert wird. Weltweit existieren ähnliche Bräuche: In vielen Ländern versprechen besondere Speisen zum Jahresbeginn Glück für die kommenden Monate.