Noch vor Silvester können bei den Dresdner Eislöwen die DEL-Lichter ausgehen. Verliert der Tabellenletzte am Dienstagabend bei den Löwen Frankfurt, ist der Aufsteiger bei allen theoretischen Rechenspielen praktisch einfach nicht mehr zu retten…
Dabei hätten die aktuell zehn Punkte Rückstand schon am Sonntag auf zwölf anwachsen können. Doch Bremerhaven besorgte Dresden mit zwei Toren gegen Frankfurt in der Schlussphase – eins zum 4:4 eine Minute vor Ende und das 5:4 in der Overtime – das Allerletzte-Chance-Spiel um den sportlichen DEL-Verbleib.
Interessant wird die Rückkehr von Jussi Olkinuora (35). Der Finne hatte im Sommer eine arbeitsgerichtliche Auseinandersetzung mit seinem Ex-Verein.
Die Hessen hatten ihm fehlende Fitness vorgeworfen und in einer Mitteilung verbreitet, der Vertrag für die neue Spielzeit 2025/26 käme „aus rechtlichen Gründen“ nicht zustande. Der Widerspruch des Torhüters vor Gericht war erfolgreich. Um ein langes Verfahren zu vermeiden, löste der Klub vom Main das Arbeitspapier auf und zahlte Olkinuora eine Abfindung.
Verrückt: Nur weil er schon einen Teil seines Jahresgehalts ausgezahlt bekam, war der zweimalige Weltmeister für Dresden finanzierbar – quasi subventioniert vom ärgsten Abstiegskonkurrenten. Rächt sich das am Dienstag?
Als die Sachsen beim 2:5 in der heimischen Arena gegen München am Sonntag kaum einen Stich sahen, ragte Olkinuora heraus. „Er hat uns im ersten Drittel mit guten Saves im Spiel gehalten“, meinte Eislöwen-Coach Gerry Fleming (58).
Dresden muss voll auf drei Punkte gehen
Der Kanadier ließ sonst kein gutes Haar am Auftritt seines Teams: „Wir haben viel zu viele Zweikämpfe verloren. Die Mannschaft, die härter arbeitet, gewinnt. Das Forechecking war nicht gut, wir haben zu viel Eis hergegeben. An der Bande waren wir nicht stark genug, mit und ohne Puck zu fehlerhaft und im Stellungsspiel ebenfalls nicht ausreichend. Man muss die einfachen Dinge richtig machen.“
Kurzum: Bei den Dresdner Eislöwen ist ordentlich Druck auf dem Kessel! „Es kommt vor allem beim Start darauf an, dass man nicht dem Gegner das Spiel überlässt, sondern die Partie selbst bestimmt“, betont Fleming.

Dresdens Alec McCrea erwischt Frankfurts Matthew Wedman – Dienstag muss der Letzte punktetechnisch dreifach zuschlagen
Foto: IMAGO/Eibner
Die Formkurve der Löwen Frankfurt ist dagegen aufsteigend. Nicht nur in Bremerhaven genauso schon beim 3:1-Überraschungserfolg in München waren sie deutlich zielstrebiger unterwegs als zuvor.
Für Dresden spricht, dass man die beiden bisherigen Löwen-Duelle für sich entschieden hatte. Das zweite davon zuhause in der Overtime. Diesmal muss zwingend ein Sieg in regulärer Spielzeit her, um in der Tabelle merklich Boden gutzumachen. Heißt: Im Zweifel muss man Risiko gehen. Alles andere ist im Kampf um den Klassenerhalt in der DEL nur Träumerei…