Die Entlassung beim Zweitligisten VfL Bochum im September hat Trainer Dieter Hecking mächtig verärgert. „Ich nahm an, dass ich das nächste Spiel noch bekomme, um alles in die richtige Richtung lenken zu können. Schließlich habe ich am Telefon erfahren, dass es zu Ende ist – allerdings nicht vom direkt dafür Verantwortlichen. Der hat erst eine Dreiviertelstunde später angerufen“, sagte der 61-Jährige dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. „Das war respektlos. Die Art und Weise hat mich – neben der Entlassung als solcher – besonders geärgert“, haderte Hecking.

Er habe gedacht, dass man in Bochum mehr auf Kontinuität setze. „Ich empfand die Entlassung mehr als unnötig“, befand der frühere Bundesliga-Profi. Es habe ihn „brutal enttäuscht, weil man das, was da passiert ist, nicht will, auch wenn man vielleicht vorher schon gefühlt hat, dass es passieren kann“, sagte Hecking.

VfL Bochum zum Start der Rückrunde gegen Darmstadt 98

Unter Heckings Nachfolger Uwe Rösler hat sich das Team nach einem verpatzten Saisonstart allerdings stabilisiert und von den Abstiegsrängen abgesetzt. Bochum steht derzeit auf dem zehnten Rang. Das Team hat eine solide Offensive. Die Mannschaft erzielte 23 Tore – der Durchschnitt liegt bei 24 Toren.

Aber nur zwei Mannschaften haben eine schlechtere Trefferquote als Bochum, durchschnittlich landete nur jeder elfte Torschuss im Tor. Und häufig war Aluminium der Retter in der Not. Gegen kein anderes Team scheiterte der Gegner so oft an Latte oder Pfosten wie gegen Bochum (9-mal). Nächster Kontrahent ist am 18. Januar (13.30 Uhr, im Sport-Ticker der WELT) der Tabellendritte Darmstadt 98.

Hecking könnte sich unterdessen durchaus vorstellen, weiter als Trainer zu arbeiten. Es sei bei ihm wie eine Sucht. Vielleicht sogar als Nationaltrainer. „Engagements in Saudi-Arabien oder Dubai oder ähnlichen Staaten würde ich aus politischen Gründen ausschließen. Infrage käme das europäische Ausland, denn es müsste Deutsch oder Englisch gesprochen werden“, sagte Hecking.