„Es gibt Spiele, in denen ich mit 20 Entscheidungen des Schiedsrichters nicht einverstanden bin – aber ich hole meine Jungs trotzdem nicht vom Platz.“ Carsten Struck, Coach der SpVg Eidertal Molfsee III, hat „kein Verständnis“ dafür, dass sein Trainerkollege Marouf Alhasan Almalla am Sonntag, 27. April, anders verfuhr und seine Mannschaft des ETSV Eintracht Kiel nach 80 Minuten vom Feld beorderte, was gleichbedeutend mit dem Abbruch der Partie gegen die Eidertal-Dritte war.
Die erste Halbzeit der Begegnung der Fußball-Kreisklasse B Ost 1 verlief laut Struck „komplett harmlos und ruhig“. Von der 54. bis zur 61. Minute gelangen den Gästen auf dem Sportplatz Tonberg im Kieler Stadtteil Gaarden-Süd allerdings drei Tore.
„Daraufhin begann von Seiten des Gegners ein permanentes Lamentieren und Diskutieren über jede Szene“, berichtete Struck gegenüber unserer Redaktion. Obwohl die Kieler mit einem Elfmeter, den Struck als „absoluten Witz“ bezeichnete, auf 1:3 verkürzten (72. Minute), zeigten sie sich wiederholt unzufrieden mit Schiedsrichter Dieter Schomburg (MTV Dänischenhagen).
„So harmlos, wie die Mannschaft von Eintracht Kiel war, hätte sie ohne den Strafstoß niemals ein Tor erzielt.“
Carsten Struck
Trainer SpVg Eidertal Molfsee III
„Dabei hätten sie ihm dankbar sein müssen – denn so harmlos, wie die Mannschaft von Eintracht Kiel war, hätte sie ohne den Strafstoß niemals ein Tor erzielt“, sagte Struck. Dass der Unparteiische in der 80. Minute nach einem Rückpass, den Eintracht-Torwart Noor Abdulhakeem Radhi Kermasha aufnahm, auf indirekten Freistoß für die Molfseer entschied, brachte das Fass zum Überlaufen: „Obwohl der Freistoß am äußersten Rand des Strafraums und somit relativ ungefährlich war, hat sich der gegnerische Trainer vehement beschwert und sein Team schließlich vom Feld geholt“, so Struck.
„Ominöse Schiedsrichter-Entscheidung“ als Ursache
Während Thomas Loock als 1. Stellvertretender Vorsitzender der Kieler Eintracht auf Nachfrage von „einer ominösen Schiedsrichter-Entscheidung“ sprach, „aufgrund derer unsere Mannschaft nicht weiterspielen wollte“, schilderte der 1. Vorsitzende Klaus-Dieter Hubert die entscheidende Szene etwas anders: „Es ging darum, ob ein Ball im Seiten-Aus war oder nicht. Der Schiedsrichter entschied auf Weiterspielen, worauf dann ein Tor für den Gegner und Diskussionen mit dem Referee folgten.“
Hubert räumte ein, dass der Abbruch „absolut unnötig gewesen“ sei.
Eintracht Molfsee III könnte noch aufsteigen
Auch Struck bedauerte das vorzeitige Ende: „Wir spielen in der Beton-Klasse, es geht für beide Teams um nichts – insofern hätten wir die Partie auch normal zu Ende bringen können.“ Während der ETSV Eintracht als Tabellen-Neunter im Niemandsland des Klassements steht, können die Molfseer als Rang-Vierter noch darauf hoffen, den TSV Melsdorf vom zweiten Platz zu verdrängen und in die Kreisklasse A aufzusteigen – wo Struck aber sicher auch nicht mit jeder Schiedsrichter-Entscheidung zufrieden wäre.