In Spanien, Portugal und Teilen Frankreichs hat es am Montag einen großflächigen Stromausfall gegeben. Davon sei „die gesamte iberische Halbinsel betroffen“, teilte der portugiesische Netzbetreiber REN am Montag mit.

In Spanien sind offenbar nur die Inseln verschont geblieben. Auf dem Festland ist der gesamte Bahn- und Fährverkehr lahmgelegt, wie die jeweiligen Betreiber in dem beliebten Urlaubsland am Montagmittag mitteilten. Spaniens Eisenbahngesellschaft Renfe meldete, dass um 12.30 Uhr (Ortszeit) das nationale Stromnetz ausgefallen sei – an allen Bahnhöfen seien die Züge stehen geblieben und nicht abgefahren.

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Der Flugverkehr ist ebenfalls beeinträchtigt, auch komme es zu massiven Einschränkungen im öffentlichen Verkehr und in vielen Gebieten seien sogar die Ampeln und Aufzüge ausgefallen, hieß es bei der spanischen Zeitung „El País“. Das Blatt sprach von einem „massiven Stromausfall“, der am Morgen begann. Bürgerinnen und Bürger seien aufgerufen, auf Autofahren so weit wie möglich zu verzichten.

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Die portugiesische Polizei erklärte ebenfalls, im ganzen Land seien Ampeln betroffen. In Lissabon und Porto sei die U-Bahn geschlossen. Züge verkehrten nicht mehr. Auch ein kleiner Teil Frankreichs soll ohne Strom sein.

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„Pläne zur Wiederherstellung der Stromversorgung“ seien in die Wege geleitet worden, hieß es vom spanischen Stromnetzbetreiber Red Eléctrica. Doch es könne sechs bis zehn Stunden dauern, bis die gesamte Stromversorgung wieder gewährleistet ist, sagte ein Sprecher des Betreibers „El País“.

Suche nach Ursache läuft – Hinweise auf Cyberattacke

EU-Kommission und Behörden suchen vor Ort nach den Ursachen. Die Kommission sei im Kontakt mit den Behörden in Spanien und Portugal, „um die Ursache und die Auswirkungen der Situation zu verstehen“, teilte eine Sprecherin in Brüssel am Montag mit.

Die EU-Kommission verwies auf ein EU-weit koordiniertes Vorgehen, um das Stromnetz wieder zum Laufen zu bringen. „Alle Pläne zur Wiederherstellung der Energieversorgung wurden aktiviert – in Zusammenarbeit mit den europäischen Energieproduzenten und Betreibern“, erklärte auch der portugiesische Betreiber REN.

Der spanische Geheimdienst untersucht laut „El País“ derzeit, ob der Stromausfall Folge eines Cyberangriffs ist. Aussagen des Präsidenten der andalusischen Regionalregierung, Juan Manuel Moreno, zufolge deuten Angaben des regionalen Cybersicherheitszentrums darauf hin, „dass ein Stromausfall dieses Ausmaßes nur auf einen Cyberangriff zurückzuführen ist“, heißt es weiter.

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Reporterinnen und Reporter der Deutschen Presse-Agentur meldeten sowohl aus Madrid als auch aus Barcelona, dass es am Montagmittag keinen Strom gab. Betroffen war demnach auch das Masters-1000-Tennisturnier in Madrid, das zunächst unterbrochen wurde.

Verkehr in Madrid kommt teils zum Erliegen

Im Zentrum der spanischen Hauptstadt kam der Verkehr teils zum Erliegen, wie es weiter hieß. Es sei zu langen Staus gekommen, weil Ampeln ausgefallen seien. Wie die französische Tageszeitung „Le Figaro“ berichtet, ist auch der Flughafen Barajas in Madrid zwischenzeitlich lahmgelegt worden. Laut „El País“ läuft der Betrieb dort inzwischen aber wieder. Allerdings komme es für Reisende zu Verzögerungen von bis zu zwei Stunden.

Dank des Einsatzes von Generatoren waren die Krankenhäuser nach Angaben von Spaniens Gesundheitsministerium nicht betroffen. Mindestens aus einem Krankenhaus in der spanischen Hauptstadt ist aber bekannt, dass alle geplanten Operationen für den Nachmittag abgesagt wurden. In der Region Andalusien sei der Präsenzunterricht ausgesetzt worden.

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Der spanische Ministerpräsident Pedro Sanchez machte sich in der Zentrale von Red Electrica ein Bild von der Lage. Das spanische Stromnetz-Überwachungsunternehmen E-Redes erklärte, man arbeite daran, die Verbindung schrittweise wiederherzustellen. „Dies ist ein größeres europäisches Problem“, hieß es weiter.

Die spanische Regierung hat derweil für 15 Uhr den Nationalen Sicherheitsrat einberufen, meldete „El País. Das Gremium solle den Regionalpräsidenten dabei helfen, deren Sicherheitspolitik entsprechend der Krise auszurichten. „Die Regierung arbeitet daran, den Ursprung und die Auswirkungen dieses Vorfalls zu ermitteln und setzt alle Ressourcen ein, um ihn so schnell wie möglich zu lösen“, lautet es Berichten zufolge in einer Erklärung des Staatssekretariats für Kommunikation,

Unter Berufung auf den Stromnetzbetreiber heißt es bei „El País“, dass sich die Versorgung im Norden und im Süden Spaniens bereits gebessert habe. In einigen spanischen Gebieten soll der Ausfall nur wenige Minuten gedauert haben. Doch auch dort seien die Auswirkungen noch immer zu spüren. Die Balearen und die Kanarischen Inseln seien von dem Ausfall nicht betroffen. (Tsp/dpa, Reuters, AFP)