Das 26:26-Unentschieden im ersten Duell hat die Rechnung einfach gemacht: Der Sieger des Viertelfinalrückspiels am Dienstag (18.45 Uhr/ Dyn und Dazn) zwischen dem THW Kiel und Limoges Handball steht im Final Four der European League.

Und deshalb sieht es THW-Trainer Filip Jicha auch ganz pragmatisch. „Ich brauche kein schönes Spiel, ich brauche auch keinen Sieg mit zehn Toren Unterschied. Wir wollen einfach nur gewinnen. Wir wollen nach Hamburg und uns den Traum von einem weiteren Final Four erfüllen“, sagt Jicha.

Im nationalen Pokal hatte der deutsche Rekordmeister Mitte April nicht nur das Turnier mit den vier besten Teams in Köln erreicht, sondern am Ende auch den Titel geholt.

Hinspielergebnis schärft die Sinne

So weit will Jicha im zweitwichtigsten Wettbewerb im europäischen Vereinshandball noch nicht denken. Erst einmal gilt es, den Tabellensiebten der französischen Liga zu bezwingen und die Endrunde am Wochenende 24./25. Mai in Hamburg zu erreichen.

Dass das nicht leicht wird, hat das Hinspiel gelehrt. Mitte der ersten Halbzeit lagen die Kieler gegen furios aufspielende Gastgeber mit fünf Toren hinten. Das Unentschieden nach 60 Minuten war aus Jichas Sicht ein „gutes Ergebnis“, das zudem noch einmal die Sinne für die bevorstehende Aufgabe geschärft hat.

„Limoges ist in der Lage, in Kiel zu gewinnen. Die werden mit einem brutalen Elan kommen. Wir brauchen eine mehr als konzentrierte Leistung, den maximalen Fokus auf das Spiel“, so der THW-Trainer.

Man werde die Partie auch nicht von Anpfiff an dominieren können, so der Kieler Coach weiter. Und deshalb fordert Jicha von seinen Spielern einen klaren Kopf, sollten sie unter Druck geraten. „Wir dürfen nicht die Nerven verlieren, wenn wir plötzlich mit minus drei hinten liegen, weil wir gute Chancen nicht nutzen. Wir müssen dann cool bleiben, weiter unseren Matchplan verfolgen, dürfen nicht versuchen, alles in drei, vier Minuten aufholen zu wollen.“

„Wir dürfen nicht die Nerven verlieren, wenn wir plötzlich mit minus drei hinten liegen, weil wir gute Chancen nicht nutzen. Wir müssen dann cool bleiben, weiter unseren Matchplan verfolgen.“

Filip Jicha

Trainer des THW Kiel

Kieler gehen ausgeruht in das Rückspiel

Im Gegensatz zum ersten Aufeinandertreffen beider Teams gehen die Kieler dieses Mal aber ausgeruhter in die Partie. Während Limoges am Freitag in der heimischen Liga noch gefordert war (30:29 gegen den Vorletzten Cesson-Rennes MHB), genossen die „Zebras“ ein spielfreies Wochenende.

Sieben Tage hatte Jicha Zeit, um seine Mannschaft, in der weiterhin Nikola Bilyk (Oberschenkelprobleme) und Harald Reinkind (Mittelhandbruch) fehlen, auf das Rückspiel vorzubereiten. „Ich erwarte, dass wir weniger Fehler machen als in Limoges, mental frischer sind und Situationen klarer lösen. Wir haben zu Hause ein Alles-oder-nichts-Spiel und wollen unsere beste Performance an den Tag legen.“