Beim Ausbau der Autobahn 100 im Berliner Südosten kommt es erneut zu Verzögerungen. Der 16. Abschnitt vom Autobahndreieck Neukölln bis zur Anschlussstelle am Treptower Park werde erst Anfang September in Betrieb genommen – und nicht wie zuletzt geplant Mitte des Jahres, teilte die zuständige Autobahn GmbH Nordost bei einer Informationsveranstaltung für Bürgerinnen und Bürger mit.

Grund für die Verzögerung sind demnach Lieferprobleme bei Bauteilen für die elektronischen Verkehrszeichenbrücken. Der Bau des gut drei Kilometer langen Teilstücks hatte 2013 begonnen. Damals wurden Kosten in Höhe von mehr als 450 Millionen Euro veranschlagt, mit der Fertigstellung wurde 2021/2022 gerechnet. Mittlerweile liegen die Kosten der Autobahn GmbH zufolge bei rund 720 Millionen Euro.

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Über drei Anschlussstellen – Grenzallee, Sonnenallee und Am Treptower Park – soll das städtische Straßennetz an den neuen Autobahnabschnitt angebunden werden. Die Trasse verläuft auf 386 Metern in einem Tunnel und auf etwa 2,3 Kilometern in einem bis zu sieben Meter tiefen Trog.

Umweltschützer protestieren seit Jahren

Ziel ist nach Angaben der Autobahn GmbH, die Stadtstraßen in Neukölln und Treptow zu entlasten. Außerdem sollen die östlichen Bezirke besser an das Autobahnnetz angebunden werden und der Hauptstadtflughafen BER soll schneller erreichbar sein. 

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Umweltschützer protestieren seit Jahren gegen die Autobahn-Verlängerung. Tobias Trommer vom „Aktionsbündnis A100 stoppen“ teilte mit: „Es ist höchste Zeit, den Fokus auf umweltfreundliche, gerechte Mobilität zu legen, statt weiter in die Betonwüste A100 zu investieren.“ 

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Der Protest richtet sich auch gegen den 17. Bauabschnitt. Dieser soll nach Plänen des Bundesverkehrsministeriums in den kommenden Jahren vom Treptower Park über die Spree und durch Friedrichshain Richtung Lichtenberg weitergebaut werden. Ob diese Pläne umgesetzt werden, ist jedoch offen. (dpa)