Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine war schon früh zum Krieg der Drohnen geworden. So sehr prägten und prägen die Fluggeräte das Geschehen an der Front. In diesen Tagen, in denen Kiew nicht weiß, wie es weitergeht und ob die USA nicht doch irgendwann ihre Waffenhilfe einstellen, setzt das angegriffene Land mehr denn je auf Drohnen aus heimischer Produktion, wie die „New York Times“ schreibt (Quelle hier).

So hat die Ukraine im vergangenen Herbst ein neues Drohnenprogramm aufgesetzt, mit dem die Zahl der unbemannten, in der Ukraine zusammengebauten Fluggeräte verdoppelt werden soll. So sollen vier Drohnenbataillone zu -regimenten ausgebaut werden, wobei jedes Bataillon von derzeit 700 auf 2500 Soldaten aufgestockt werden soll.

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Die „New York Times“ hat sich bei Soldaten, die im Rahmen dieser Initiative tätig sind, umgeschaut. Die Hoffnung: Die sogenannte Drohnenlinie soll helfen, die Russen an der Frontlinie aufzuhalten. „Es ist nicht mehr Mann gegen Mann“, sagte der Kommandeur der Truppe, die von einem Keller in der Ostukraine aus operiert.

Die Strategie konzentriert sich laut der Zeitung auf einen Landstreifen rund 29 Kilometer hinter der Frontlinie. Dort werden viele Aufklärungs- und Kampfdrohnen quasi in einer Linie aufgereiht und sollen verhindern, dass sich Soldaten dort zu Angriffen sammeln. Das scheint zu funktionieren: Experten glauben, dass die Verlangsamung des russischen Vormarschs auch ein Ergebnis dieser Strategie ist.

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Und Drohnen bieten einen weiteren Vorteil für die Ukraine, die seit Monaten damit zu kämpfen hat, neue Rekruten für die Front zu gewinnen, schreibt die „New York Times“. Denn diese Positionen zu besetzen, sei deutlich einfacher als die eines Infanteriesoldaten.

Die wichtigsten Nachrichten des Tages:

  • Erneut ist über der Ostsee ein ohne Erkennungssignal fliegendes russisches Militärflugzeug gesichtet worden. Dies löste am Montag nach Angaben der Luftwaffe einen Start der Alarmrotte auf dem Fliegerhorst Laage in Mecklenburg-Vorpommern aus. Mehr hier.
  • Russische Vertreter sind bei Veranstaltungen zum 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs unerwünscht – wegen des Ukraine-Krieges. Russlands Botschafter kam daher zu einem separaten Gedenken. Bei einem Besuch der Gedenkstätte Sachsenhausen ehrte er die gefallenen Soldaten der Roten Armee. Mehr hier.
  • Nordkorea hat erstmals bestätigt, eigene Soldaten zur Unterstützung Russlands im Ukraine-Krieg entsandt zu haben. Der Einsatz sei demnach auf Befehl von Machthaber Kim Jong-un angeordnet worden, berichtete Nordkoreas staatliche Nachrichtenagentur KCNA. Mehr hier.
  • Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat Eckpunkte des US-Vorschlags für einen Ukraine-Frieden mit einer Kapitulation des Landes verglichen. Zwar wisse die Ukraine, dass es für einen nachhaltigen Frieden mit Russland auch zu Gebietsverlusten kommen könne, sagte er im „Bericht aus Berlin“. Diese dürften aber nicht so weit gehen wie im jüngsten Vorschlag von US-Präsident Donald Trump. Mehr hier.
  • US-Präsident Donald Trump hat sein Gespräch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Petersdom als „gutes Treffen“ bezeichnet. Man werde nun sehen, was passiert, sagte Trump am Sonntag (Ortszeit) in New Jersey. Mehr hier.
  • Der russische Präsident Wladimir Putin kündigt eine befristete Waffenruhe über die Feiertage zum Gedenken an den Sieg im Zweiten Weltkrieg an. Konkret geht es um den Zeitraum vom 8. bis zum 11. Mai. „In dieser Zeit sollen alle Kampfhandlungen ruhen“, hieß es in einer Mitteilung des Kreml. Zudem sei Russland bereit zu Friedensgesprächen ohne Vorbedingungen. Mehr in unserem Newsblog.
  • CDU-Chef Friedrich Merz hofft nach dem Gespräch zwischen Trump und Selenskyj darauf, dass dadurch „ein ernsthafter Friedensprozess“ in Gang kommt. „Aber wir wissen auch, dass schon morgen alles ganz anders sein kann“, fügte er hinzu.
  • In der Region Brjansk hat die russische Armee offenbar mehr als 100 ukrainische Drohnen abgeschossen. Das berichtete der Gouverneur der Oblast, Alexander Bogomaz, auf seinem Telegram-Kanal. Demnach habe es einen „massiven Angriff“ der ukrainischen Streitkräfte gegeben.
  • Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat die Anerkennung der Annexion der Krim und anderer von Moskau beanspruchter Regionen in der Ukraine als Voraussetzung für Verhandlungen über die Beendigung des Konflikts bezeichnet. Demnach sei die internationale Anerkennung der Zugehörigkeit der Krim zu Russland „unabdingbar“, sagte Lawrow nach Angaben seines Ministeriums.
  • Militärexperten bezeichnen die Aktivitäten Russlands an der Grenze zu Finnland als Teil der Vorbereitungen des Kremls auf einen möglichen Konflikt mit der Nato. Dies berichtet das „Wall Street Journal“. Demnach bauen russische Militäringenieure Armeestützpunkte in der Nähe der finnischen Grenze in der russischen Stadt Petrosawodsk aus.

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