Stand: 28.04.2025 14:47 Uhr

Noch in dieser Woche soll am Hamburger Kraftwerk Moorburg das zweite Kesselhaus gesprengt werden. Wann genau, teilten die Hamburger Energiewerke noch nicht mit, aber mit den vorbereitenden Arbeiten ist am Montag begonnen worden.

Weniger Sprengstoff und keine weitreichenden Absperrungen im Bereich Moorburg: Diesmal soll alles etwas kleiner ausfallen, sagte eine Sprecherin der Energiewerke zu NDR 90,3. Hauptsache sei, das Kesselhaus werde „final zu Boden gebracht“.

Zweites Kesselhaus war stehen geblieben

Eigentlich hätten beide Kesselhäuser des stillgelegten Kraftwerks Moorburg im März gesprengt werden sollen. Beim ersten Kesselhaus lief auch alles wie vorgesehen. Das zweite blieb aber stehen, nichts rührte sich, weil eine der Hauptsprengladungen nicht gezündet hatte. Der nicht detonierte Sprengstoff wurde zunächst geborgen.

Ferngesteuerter Bagger im Einsatz

Seit Montag wird nun mit einem ferngesteuerten Bagger der Kellerbereich des Kesselhauses so vorbereitet, dass ein erneuter Sprengungsversuch noch in dieser Woche stattfinden kann.

VIDEO: Moorburg: Kesselhaus-Sprengung klappt nur halb (3 Min)

Abrissarbeiten laufen schon länger

Luftbild des Kohlekraftwerks Moorburg im Hamburger Stadtteil Moorburg vom April 2022 © picture alliance /ABBfoto


Hier stand auch der Doppel-Schornstein noch: Blick aus der Luft auf das Kraftwerksgelände im April 2022.

Bereits seit eineinhalb Jahren laufen die Abrissarbeiten am ehemaligen Kohlekraftwerk Moorburg. Drei Milliarden Euro hatte das einst modernste und effektivste Steinkohlekraftwerk in Deutschland gekostet. Im November war bereits der markante, 140 Meter hohe Doppel-Schornstein gesprengt worden.

Künftig Elektrolyseur an gleicher Stelle

Mitte des Jahres sollen die ersten freigeräumten Flächen des ehemaligen Kraftwerks Moorburg dann übergeben werden, damit dort mit dem Bau eines Elektrolyseurs begonnen werden kann. Die Anlage soll von 2027 an dann sogenannten grünen Wasserstoff produzieren – also Wasserstoff, der mithilfe von umweltfreundlich erzeugtem Strom hergestellt wird.

Nicht alles wird abgerissen

Teile der bestehenden Infrastruktur und der Anlagen können laut Wirtschaftsbehörde künftig für die Wasserstofferzeugung genutzt werden. So bleiben etwa die Anlagen zur Wasseraufbereitung sowie das Werkstatt- und Lagergebäude erhalten. Der bereits vorhandene Anschluss an das Höchstspannungsnetz, über den der Elektrolyseur künftig mit Strom aus erneuerbaren Energien versorgt wird, wird umgebaut und verlegt.

Weitere Informationen

Der Doppel-Schornstein des Kraftwerks Moorburg in Hamburg kippt nach seiner Sprengung um. © Daniel Bockwoldt/dpa

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Dieses Thema im Programm:

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28.04.2025 | 16:00 Uhr

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