Die Union hatte schon früh angekündigt, das Gesetz wieder rückgängig machen zu wollen und hatte diese Forderung auch in ihr Wahlprogramm aufgenommen. Würde sie sich durchsetzen, müssten unter anderem auch in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen viele bereits zugelassene Cannabis-Anbauvereine wieder aufgelöst werden. Was dann mit deren Investitionen geschieht, ist offen. Zudem dürften auf die Polizei und die Justiz auch wieder mehr Verfahren zukommen. Von der Berliner Sanity Group, die noch nicht mögliche Modell-Projekte zu legaler Cannabis-Abgabe betreuen möchte, kam Widerspruch: Das Unternehmen verweist darauf, dass das Cannabisgesetz erst ein Jahr in Kraft und seine fundierte Evaluation im Herbst geplant sei.
Die SPD, deren Gesundheitsminister Karl Lauterbach die Cannabis-Teillegalisierung immer verteidigt hatte, will sich zu dem Thema jetzt und dem Stand der Koalitionsverhandlungen in der Sache vorerst nicht äußern. Das wurde MDR AKTUELL auf Anfrage aus Verhandlungskreisen mitgeteilt.