Mindestens 120 Millionen Euro für die Zukunft.
Der „Bayer04-Campus“ ist das wichtigste Strategie-Projekt von Bayer Leverkusen.
Die Bayer-Macher stellten sich am Montagabend in der Aula des Otto-Hahn-Gymnasiums in Monheim vor rund 150 Bürgern. Denn nicht überall stößt das Projekt in der Bevölkerung auf Unterstützung.
Geschäftsführer Fernando Carro (60) und Sport-Boss Simon Rolfes (43) kämpften mit ihren Wortbeiträgen auf der Bühne um den Campus.
Sie wollen den Campus bauen: Sport-Boss Rolfes (v.l.), Klub-Chef Carro und Projektleiterin Anne Dannenberg (40)
Foto: PHILLIP ARENS
Carro versprach den Zuhörern: „Wir wollen Transparenz schaffen und mit Ihnen in den Austausch eintreten. Bayer 04 ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor in der Region. Dafür müssen wir zwingend auf Herausforderungen reagieren und in unsere Zukunft investieren.“
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Die größte Herausforderung ist dabei die an die BayArena angrenzende A1, die ab 2031 umgebaut und um zwölf Meter Richtung Stadion erweitert werden soll. Während der Bauphase nimmt sie Teile der Trainingsplätze ein. Deshalb sucht der Klub seit Jahren nach einer neuen Heimat – diese soll in Monheim entstehen.
„Wir glauben, dass wir die Bedenken ausräumen können. Es drängt auch die Zeit“, betonte Carro in seinem 11-Minuten-Monolog.
Und weiter: „Wir nennen es bewusst ‚Campus‘. Es ist auch ein Ausbildungsprojekt. Wir planen in Monheim eines der professionellsten und nachhaltigsten Leistungszentren in Europa.“
Hier kommt er an!: Erster Leverkusen-Neuzugang da
Quelle: BILD27.04.2025
Manager Rolfes begründete, warum Bayer 04 in Monheim 12,5 Fußballfelder bauen will.
„Die Anforderungen an einen Profi-Fußballplatz sind heute ganz anders als zu meiner Zeit als Spieler. Wir brauchen mehr Plätze, weil wir mehr Mannschaften haben“, sagte Rolfes und verriet: „Es ist schon vorgekommen, dass wir Spieler wegen unserer Infrastruktur nicht bekommen haben.“
Wir sind weit entfernt von einer Champions-League-Infrastruktur
Der Manager wurde deutlicher: „Wir sind weit entfernt von einer Champions-League-Infrastruktur und wollen aber Top-16 in Europa sein. Was die Anzahl der Plätze angeht, liegen wir weit unter dem Durchschnitt in der Bundesliga. Die erste Idee waren 15 Plätze. Wenn ich mir etwas hätte wünschen können, wären es 18 Plätze gewesen, weil sich auch der Frauen- und Mädchenfußball stetig weiterentwickelt.“
In der anschließenden Fragerunde äußerten sich einige Anwohner sehr kritisch. Aus dem Regionalrat hieß es, dass das Trainingszentrum im derzeit geplanten Ausmaß nicht entstehen würde.
Sport-Boss Rolfes bemängelt die aktuelle Infrastruktur von Bayer 04
Foto: PHILLIP ARENS
Monheims Bürgermeister Daniel Zimmermann (PETO) verteidigte das aus seiner Sicht für die Stadt bedeutungsvolle Projekt vehement: „Wir haben uns bei Bayer nicht darum beworben. Aber wir müssen doch als Region in der Lage sein, einem Fußball-Klub eine Lösung und eine vernünftige Fläche anbieten zu können.“
Zimmermann verwies mehrfach daraufhin, dass „das Baurecht schon vorhanden ist“. Und: „Es könnten an dieser Stelle auch 2.500 bis 3.000 Büroarbeitsplätze entstehen.“
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Im Klartext: Für das Grundstück gegenüber von Bayers Forschungs-Standort „Crop Science“ liegt bereits eine Genehmigung für eine industrielle Bebauung vor. „Ich fühle mich als Bürgermeister verpflichtet, Bayer 04 hier einen Standort und den Bau des Trainingszentrums zu ermöglichen“, meinte Bürgermeister Zimmermann.
Weitere Informationsveranstaltungen sind geplant. Ab dem 5. Mai werden alle Erkenntnisse und Gutachten auf den Seiten der Stadt Monheim veröffentlicht.