Vom Rhein an die Spree
Ceconomy-Chef Karsten Wildberger wird neuer Digitalminister
29.04.2025 – 05:27 UhrLesedauer: 2 Min.
Karsten Wildbeger (Archivbild): Der Düsseldorfer Top-Manager soll neuer Digitalminister im Kabinett von Friedrich Merz (CDU) werden. (Quelle: IMAGO / Sven Simon/imago-images-bilder)
Prominenter Abgang in Düsseldorfs Wirtschaft: Ceconomy-Chef Karsten Wildberger wird Minister unter Friedrich Merz.
Düsseldorf verliert einen wichtigen Wirtschaftslenker, denn Deutschlands neue Bundesregierung setzt auf Wirtschaftskompetenz vom Rhein: Karsten Wildberger, aktueller Vorstandschef des in Düsseldorf ansässigen Ceconomy-Konzerns und Chef der Media-Saturn-Holding, soll als Digitalminister das neu geschaffene Digitalministerium im Kabinett von Friedrich Merz übernehmen. Der 55-jährige Manager gilt als Überraschungskandidat für das wichtige Zukunftsressort.
Mit seiner Berufung holt die CDU einen ausgewiesenen Digitalexperten aus der Privatwirtschaft in die Regierung. Wildberger verantwortet bei Ceconomy in Düsseldorf aktuell noch rund 1.000 Elektronikmärkte in verschiedenen Ländern und hat in den vergangenen Jahren die digitale Transformation des Konzerns maßgeblich vorangetrieben.
Nach Bekanntgabe seiner Nominierung bat Wildberger den Aufsichtsrat der Ceconomy umgehend darum, ihn bereits zum 5. Mai von seinen Aufgaben zu entbinden. Bereits einen Tag später, am 6. Mai, soll Friedrich Merz zum Bundeskanzler gewählt werden.
„Ich fühle mich geehrt über das Vertrauen, das Friedrich Merz in mich setzt, und die Möglichkeit, der neue Minister für Digitales zu werden“, erklärte Wildberger zu seiner Nominierung.
Der designierte Digitalminister bringt umfangreiche internationale Erfahrung mit: Vor seiner Zeit bei Ceconomy in Düsseldorf bekleidete er Führungspositionen bei T-Mobile, Vodafone und dem australischen Telekommunikationsunternehmen Telstar. Von 2016 bis Sommer 2021 war er als Vorstandsmitglied beim Energiekonzern E.ON für den digitalen Wandel verantwortlich.
Unter Wildbergers Führung hat Ceconomy als Betreiber von Elektronikmärkten das Online-Geschäft deutlich ausgebaut. Der Konzern verspricht in seinem Werbeslogan, das Leben in der digitalen Welt zu „vereinfachen“ – eine Zielsetzung, die auch in seinem künftigen Ministeramt relevant sein dürfte.
Der gebürtige Gießener hat einen akademischen Hintergrund in Naturwissenschaften: Er studierte Physik in München und Aachen und schloss mit einer Promotion ab. Seine berufliche Laufbahn begann er als Unternehmensberater bei der Boston Consulting Group, wo er Unternehmen verschiedener Branchen zu Strategie- und Digitalisierungsfragen beriet.