Eklat bei der U23-EM im Fechten.
Bei dem Turnier in Tallinn/Estland gewannen die Israelis am Wochenende Gold vor den Schweizern und Italienern. Bei der Siegerehrung sorgten die Zweitplatzierten für Ärger. Grund: Bei der Hymne drehten sich die Schweizer Degenfechter Ian Hauri (22/gewann zuvor bereits Gold), Théo Brochard (21), Jonathan Fuhrimann (22) und Sven Vineis (21/gewann zuvor schon Silber) nicht wie die anderen Teilnehmer leicht zur Seite um zu den Flaggen, sie blieben stattdessen einfach stehen.
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Israels Außenminister zeigte sich verärgert, schrieb auf X: „Herzlichen Glückwunsch an Israels U23-Fechtteam zur Goldmedaille bei den Europameisterschaften. Glückwunsch auch an Italiens Team zur Bronzemedaille.“
Aber: „Schande über die Schweizer Mannschaft für euer respektloses Verhalten, Ihr wisst nicht, wie man verliert, und habt das Land, das ihr eigentlich vertreten solltet, entehrt und in Verlegenheit gebracht.“
Auch der Schweizer Fechtverband reagierte auf den Vorfall, erklärte bei Instagram: „Swiss Fencing hat kein Verständnis dafür, dass sein Team die Siegerehrung für eine politische Manifestation missbraucht hat.“ Im Finale hatte das Schweizer Nachwuchsteam 34:45 gegen Israel verloren.
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Und weiter: „Grundsätzlich ist Swiss Fencing der Meinung, dass sich sportliche Wettkämpfe nicht für politische Meinungsäußerungen eignen, auch wenn Sportlerinnen und Sportler natürlich ihre persönliche Meinung zum Weltgeschehen haben dürfen. Swiss Fencing wird nach Rückkehr der Sportler aus Estland das Gespräch mit der U23 Mannschaft aufnehmen und dann über allfällige Maßnahmen entscheiden.“ Der Verband bedauerte das Verhalten, gratulierte der israelischen Mannschaft zum Team-Gold.
Der Schweizer Verbandspräsident Max Heinzer gegenüber „NZZ“: „Die vier jungen Menschen sind am Sonntag in Zürich gelandet – und am Boden zerstört wegen des Aufruhrs, den sie verursacht haben. Sie dachten wohl, sie täten etwas Gutes. Sie wollten sich ganz sicher nicht antisemitisch äußern. Es ging ihnen nicht um eine Kritik an den Menschen, sondern an der Politik Israels.“
Das Quartett selbst schrieb bei Instagram: „Nach dem Gewinn unserer Silbermedaille an der U23-Europameisterschaft in Tallin wurde viel über uns geschrieben. Nur nicht über unsere starke Leistung. Das haben wir uns selbst zuzuschreiben. Wir möchten an dieser Stelle unser Handeln erklären und unser Bedauern ausdrücken. Während der Hymne haben wir uns nicht der Fahne des israelischen Siegerteams zugewandt. Das hatte keinen politischen Hintergrund und hatte nichts mit einer Missachtung Israels zu tun.“
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Die Athleten: „Es handelte sich um eine persönliche Geste, entstanden aus unserer Trauer und unserer Empathie mit Blick auf das grosse menschliche Leid der Zivilbevölkerung, von dem in diesem Konflikt alle Seiten betroffen sind.“ Abschließend bittet das Quartett um Entschuldigung.
Im Degenfechten landeten das deutsche Team um Bendix Kelpe, Michael Trebis, Keanu Nagel und Max Straub auf Platz 12.