Der Dax macht etwas abgeschwächt da weiter, wo er in der Vorwoche aufgehört hat: Er steigt. Zum Wochenstart gab es ein Plus von 0,1 Prozent auf 22.272 Punkte, nachdem der deutsche Börsenleitindex zuvor einen Wochenaufschlag von fast fünf Prozent eingefahren hatte. Die Anleger setzen in der durch den 1. Mai verkürzten Handelswoche auf einen sich beruhigenden Markt, was die Aussagen von US-Präsident Donald Trump in Richtung Zollpolitik betrifft. Zudem nimmt die Regierungskoalition von Union und SPD hierzulande immer mehr Form an.

Und Trump ist auch heute ein Thema, denn der US-Präsident feiert seine ersten 100 Tage im Amt im US-Bundesstaat Michigan. Mit einer öffentlichen Veranstaltung in der Stadt Warren nördlich von Detroit will er „die erfolgreichsten und monumentalsten ersten 100 Tage einer US-Regierung in der Geschichte“ begehen, wie es in einer Pressemitteilung hieß. In dieser relativ kurzen Zeit schlug Trump einen oft unberechenbaren Kurs ein. Er initiierte einen beispiellosen globalen Zollkrieg und kürzte die US-Auslandshilfe drastisch. Im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine übernahm er wiederholt das Narrativ von Präsident Wladimir Putin. Zudem sprach er über die Annexion Grönlands, die Rückgewinnung des Panama-Kanals und die Aufnahme Kanadas als 51. Bundesstaat der USA.

Daneben richtet sich der Blick der Anleger auf die Berichtssaison. Hierzulande öffnen gleich mehrere Dax-Firmen ihre Bücher. Deutschlands größtes Geldhaus, die Deutsche Bank, dürfte dabei mit einem Gewinnplus ins Jahr gestartet sein. Analysten erwarten für das traditionell starke erste Quartal nach Minderheiten und Abzügen unter dem Strich im Schnitt einen Gewinn von rund 1,64 Milliarden Euro. Aber auch die Erträge dürften zulegen. Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing, dessen Vertrag im März vorzeitig bis April 2029 verlängert worden war, will sich aber nicht auf den Zuwächsen ausruhen. Mit einem Programm „Deutsche Bank 3.0“ solle der deutsche Branchenprimus weiter auf Gewinn und Wachstum getrimmt werden, hatte er angekündigt. Details dazu will er im Laufe des Jahres verkünden.

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Die Lufthansa dürfte nach Einschätzung von Analysten für das erste, saisonal schwache Quartal mit einem geringeren operativen Verlust solide Zahlen vorlegen. Die große Frage ist, wie sich der von US-Präsident Donald Trump angefachte globale Handelskrieg auf die Nachfrage nach Flügen auf dem wichtigen Nordatlantikmarkt der Lufthansa auswirkt. Eine wirtschaftliche Krise könnte Unternehmen und Verbraucher zögern lassen, obwohl die Reisenachfrage in den vergangenen Jahren den Inflationssorgen trotzte. Analysten erwarten für das Auftaktquartal bei der Lufthansa-Gruppe acht Milliarden Euro Umsatz (plus 8,6 Prozent) und einen Rückgang des operativen Verlustes um gut 15 Prozent auf 718 Millionen Euro – die Vergleichsbasis ist niedrig, vor einem Jahr belasteten Streiks das Ergebnis. Die komplette Terminübersicht für diese Woche finden Sie hier.