Bei einer Vorlesung über Antisemitismus attackierte eine Frau eine Zuschauerin und später Polizisten in einem Propalästina-Camp. Vor Gericht sieht sie sich als Opfer.

29. April 2025, 7:33 Uhr

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Der Prozess gegen Ayan M. am Hamburger Amtsgericht endet mit einer Verurteilung zu einer dreijährigen Freiheitsstrafe auf Bewährung. Die 27-jährige Frau wurde schuldig gesprochen, eine Zuhörerin einer Antisemitismusvorlesung an der Uni Hamburg geschlagen und beleidigt zu haben, sowie Polizisten auf einem propalästinensischen Protestcamp attackiert zu haben. Ihr Verteidiger argumentierte, dass die Taten nicht strafwürdig seien und forderte Freispruch. Die Richterin sah jedoch eine besondere Vehemenz in den Taten und verhängte die Strafe. Der politische Hintergrund des Falls wurde von der Richterin ausgeklammert. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, da M.s Anwalt Berufung einlegen will.

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Universität Hamburg: Vor einem Jahr war nahe der Universität Hamburg auf der Parkanlage Moorweide eine propalästinensische Mahnwache.

Vor einem Jahr war nahe der Universität Hamburg auf der Parkanlage Moorweide eine propalästinensische Mahnwache.
© Marcus Brandt/​dpa

Der Saal 201A des Hamburger Amtsgerichts ist an diesem Montagmorgen um 9 Uhr bis auf den letzten Platz gefüllt. Es sind so viele Zuschauerinnen und Zuschauer gekommen, dass manche noch dicht gedrängt entlang der Wände stehen. Die Richterin lässt trotzdem alle bleiben, man darf das wohl als Deeskalationsversuch werten. Während der gesamten Verhandlung bleibt es still, kein Raunen, kein Aufschrei.

Ayan M. war an diesem Tag wegen zweier Verbrechen angeklagt. Sie soll die Zuhörerin einer Antisemitismusvorlesung an der Uni Hamburg im Mai vergangenen Jahres geschlagen und beleidigt haben. Und dann, bei einem anderen Vorfall wenige Monate später, auf einem propalästinensischen Protestcamp auf der Moorweide Polizisten attackiert, beleidigt und bespuckt haben.