Newsblog zum Ukraine-Krieg
Russland lehnt Trumps Friedensangebot ab
Aktualisiert am 29.04.2025 – 12:01 UhrLesedauer: 9 Min.
Lawrow sieht die Gespräche auf einem guten Weg, lehnt aber ein Friedensangebot ab. (Archivbild) (Quelle: Pavel Bednyakov/Pool AP/dpa/dpa-bilder)
Russland lehnt Trumps „Friedensangebot“ ab. Bei Angriffen auf die Ukraine stirbt eine Zwölfjährige. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Drohnen sichern das ukrainische Überleben an der Front. In Zukunft könnten sie in Kriegen deutlich wichtiger werden. Doch es gibt Probleme. Lesen Sie hier mehr dazu.
Russland hat ein von US-Präsident Donald Trump vorgeschlagenes Friedensabkommen für den Ukraine-Krieg abgelehnt. Grund dafür ist laut des russischen Außenministers Lawrow die ablehnende Haltung der USA zur Anerkennung der von Russland besetzten Gebiete in der Ukraine. Das erklärte er in einem Interview mit der brasilianischen Zeitung „O Globo“.
Lawrow deutete außerdem an, der Plan entspreche nicht den Forderungen des Kremls nach einer Absetzung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und einer Begrenzung der ukrainischen Streitkräfte. „Auf der Tagesordnung steht auch die Entmilitarisierung und Entnazifizierung der Ukraine, die Aufhebung von Sanktionen, die Rücknahme von Klagen und Haftbefehlen sowie die Rückgabe russischer Vermögenswerte, die im Westen der sogenannten Einfrierung unterworfen sind“, forderte er in dem Interview ohne Widerspruch. Russland behauptet immer wieder, die Ukraine „entnazifizieren“ zu wollen. Es gibt allerdings keine Belege für Nazis in der ukrainischen Führung.
Trump drängt auf eine Einigung in dieser Woche. Er strebt laut einem Bericht des „Telegraph“ wohl einen „dauerhaften Waffenstillstand“ an, sei aber „zunehmend frustriert“ über die Führung sowohl Russlands als auch der Ukraine.
Die geschäftsführende Außenministerin Annalena Baerbock hat US-Präsident Donald Trump gewarnt, in seinen Verhandlungen mit Russland einem Diktatfrieden für die Ukraine zuzustimmen.
„Es kann auch nicht im Interesse einer der größten Akteure weltweit, der USA, sein, dass ein Deal, ein Pakt geschlossen wird, der noch zu weiterer Aggression führt“, sagte die Grünen-Politikerin bei einem Treffen mit Amtskollegen der nordischen und baltischen Länder (Nordic-Baltic Cooperation NB8) sowie aus Polen und Frankreich auf der dänischen Insel Bornholm. „Wir brauchen einen verlässlichen, dauerhaften Frieden“, ergänzte sie. Dafür stünden die Europäer.
Der designierte Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) hat die deutsche Solidarität mit der Ukraine bekräftigt. „Ich denke, es muss für alle auf der Bühne, insbesondere für Wladimir Putin, klar sein, dass wir an der Seite der Ukraine stehen werden“, sagte Wadephul am Montagabend der Deutschen Welle. „Wir werden die Ukraine unterstützen und der Ukraine die Möglichkeit bieten, mit Russland auf Augenhöhe zu sein“, stellte er klar.
Wadephul bekräftigte auch die deutsche Unterstützung für die NATO: „Wir sehen unsere sicherheitspolitische Zukunft nur im Rahmen der NATO. Das bedeutet natürlich, dass Europa mehr zur Verteidigung beitragen muss als bisher“, kündigte er an. Deutschland werde auch auf diesem Gebiet in die Führungsposition gehen. Allerdings müssten auch die USA diese Anstrengungen dann anerkennen „und auch an unseren gemeinsamen Zielen festhalten“.
Als weiteren Schwerpunkt seiner Amtszeit nannte Wadephul die Europapolitik: „Deutschland war immer ein Land mit einem klaren Willen, Europa größer zu machen, die Europäische Union in die Lage zu versetzen, die Probleme zu lösen, die wir in der Welt sehen“, sagte er. Sein Anliegen sei aber auch weiterhin die transatlantische Beziehung zu den USA, auch wenn diese „im Moment wirklich ein großes Problem für alle Europäer ist“.
Bei einem russischen Drohnenangriff in der Nacht ist ukrainischen Angaben zufolge ein zwölfjähriges Mädchen in der zentralen Region Dnipropetrowsk getötet worden. Die Eltern des Kindes seien verletzt worden, teilt der ukrainische Rettungsdienst mit. Ein weiteres Kind sei aus den Trümmern gerettet worden.