Grünes Gewölbe und Rüstkammer im Residenzschloss

In rauschende Feste von einst stimmt der Ballsaal im Residenzschloss ein. In der Schatzkammer August des Starken funkeln Diamanten, Bergkristalle und Gold. Tausende Meisterwerke der Goldschmiedekunst brillieren im historischen und neuen Grünen Gewölbe. Schon 1724 sollen diese Räume für ein exklusives Publikum zugänglich gewesen sein. Damals, so der Wunsch des Königs, nur „mit sauberer Kleidung“. 

Heute hinterfragen manche Besucher die Herkunft der Objekte. Es sind gerade im Grünen Gewölbe durchaus Fragen von Kolonialismus oder indirekten Dingen, die damit zusammenhängen: Woher kommen denn alle diese wunderbaren Werke und auch die Objekte, die aus der Natur stammen? Woher stammen diese Straußeneier? Woher stammen die Nautilus-Muscheln? Woher kam das Elfenbein, und wie kam es hierher? Das sind Fragen, die heute besonders interessant und wichtig sind.

Die Kunstfertigkeit, der Prunk und diese Opulenz der Objekte begeistern ungebrochen Besucher aus aller Welt. So manches Objekt ist besonders, und Humor machte schon damals das Leben reicher. Der Obeliscus Augustalis zum Bespiel ist ein ganz besonderes Denkmal für August den Starken, der sich hier wirklich einen Traum, den Traum des Königs, realisieren konnte. Es ist eigentlich auch ein sehr originelles Objekt: Es kommen hier Menschen aus allen Himmelsrichtungen, aus allen Weltgegenden, die gewissermaßen dem König huldigen und von so viel Huld sind aber einige auch schon völlig erschöpft, die sitzen hier auf dem Obeliscus Augustalis und müssen sich erst einmal etwas ausruhen. Johann Melchior Dinglinger und seine Brüder, die dieses Werk geschaffen haben, bewiesen durchaus Sinn für Humor.

Ebenfalls im Residenzschloss ist die Rüstkammer zu finden. Die Rüstkammer zeigt die Prunkwaffen- und Kostümsammlung aus dem Besitz der sächsischen Herzöge und Kurfürsten. Gleich fünf Museen kann man hier im Schloss genießen: Neben der Rüstkammer und dem Grünen Gewölbe auch noch ein Münzkabinett und das Kupferstichkabinett. Kaum zu glauben, dass das Schloss in den 1980er-Jahren noch nicht wieder aufgebaut war.

Gleich gegenüber des Residenzschlosses befindet sich die Semperoper. Maximal fünf Minuten läuft man über den Theaterplatz. Empfehlenswert ist es, eine der verschiedenen Führungen im Vorfeld zu buchen oder sich Karten für eine Veranstaltung im Vorfeld zu kaufen.