Velten (Brandenburg) – Der gruselige Schädelfund im Veltener Kanal beschäftigt die Ermittler in Brandenburg: Gehören die menschlichen Überreste zu einem ungeklärten Mord?

Antworten gibt es bislang nicht. Aber jetzt steht fest: Der Schädel, der von den Munitionstauchern am Freitag um 13.21 Uhr im Kanal gefunden wurde, war in einer Tüte verpackt. Und diese Tüte war noch mit einem rechteckigen Pflasterstein beschwert!

Also muss ihn jemand dort in der Absicht in den Kanal geworfen haben, damit er nicht gefunden wird. Doch offenbar war der Stein nicht schwer genug. Jedenfalls fanden die Taucher die Tüte mit Schädel samt Stein im Uferschlick des Kanals in nur 50 Zentimeter Wassertiefe.

Von dieser Brücke an der Parkallee in Velten könnten Unbekannte die Tüten mit Schädel und Knochen ins Wasser geworfen haben

Wurde der Schädel von dieser Brücke geworfen?

Foto: Sven Meissner

Schädel und Knochen von Brücke geworfen?

Von einer Brücke an der Parkallee in Velten (Brandenburg) könnten Unbekannte die Tüten mit Schädel und Knochen ins Wasser geworfen haben

Schon am Vortag hatten Taucher eine Tüte entdeckt, die mit einem Betonklotz beschwert war und im Uferbereich lag. Darin sollen sich nach BILD-Informationen menschliche Knochenreste befunden haben.

Wann Schädel und Knochen im Wasser landeten – unklar. Nach BILD-Informationen hat ein Rechtsmediziner den Schädel vor Ort in Augenschein genommen und bestätigt, dass es sich um einen Menschenkopf handelt. Aber zur Dauer der Liegezeit konnte er bislang keine Angaben machen.

Wie lange der Schädel und die Knochenreste im Wasser lagen, ist noch nicht bekannt

Wie lange der Schädel und die Knochenreste im Wasser lagen, ist noch nicht bekannt

Foto: Sven Meissner

Ein junger Mann wird vermisst

Im 70 Kilometer von Velten entfernten Rathenow (Havelland) wird seit fast genau einem Jahr der 24-jährige Paul Burdach vermisst. Er war zuletzt am 17. April 2024 auf dem Parkplatz des OBI-Markts in Rathenow gesehen worden. Er war dort zu einem Unbekannten in ein Auto gestiegen und verschwand. Die Polizei geht inzwischen von einem Tötungsverbrechen aus.

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Oberstaatsanwalt Andreas Pelzer aus Neuruppin sagte auf BILD-Anfrage: „Wir versuchen, aus dem Schädel noch DNA zu gewinnen, um ein Muster für Vergleiche mit anderen Vermisstenfällen zu bekommen. Den Zahnstatus haben wir. Wir wissen noch nicht sicher, ob der Schädel zu einer Frau oder einem Mann gehört.“

Der Rest des Körpers fehlt noch

Pelzer weiter: „Jedenfalls können wir ausschließen, dass der Schädel Spuren von Gewalteinwirkung trägt. Was aber auch nichts darüber aussagt, ob die Person nicht doch gewaltsam zu Tode kam – was wir im Moment nicht wissen können, weil der Torso, Arme und Beine bislang fehlen.“

Die Ermittlungen führt jetzt die Staatsanwaltschaft Potsdam.