Das Kinder- und Jugendtheaterfestival Penguin’s Days ist in der jungen Szene ein gesetzter Termin. Zum 33. Mal bespielt das Junge Schlosstheater mit sieben Produktionen drei bekannte Spielstätten, nämlich das Schloss, das Studio und nach einer Pause erneut die Geschwister-Scholl-Schule.
1994 erlebte das Festival seine Premiere und ist seither nicht mehr aus dem Kalender wegzudenken. „Weil es gut für Moers ist, für das Theater, die Kinder und Jugendlichen. Das Festival vermittelt Toleranz gegenüber anderen in einer sehr schwierigen Zeit“, begründete Giovanni Malaponti, Vorstand der Sparkasse am Niederrhein, das kontinuierliche Engagement als Hauptsponsor. Das zweiwöchige Festival mache Mut, wecke Neugier und sorge für Zuversicht.
Das Motto „hoffen, lieben, glauben“ in Anlehnung an das Paulus-Wort sei bewusst gewählt, erklärte Ulrich Greb, Intendant des Moerser Schlosstheaters. „Allerdings mit einem kleinen Unterschied. Wir setzen auf drei Tätigkeitsverben, die zur Handlung auffordern.“ So kann das junge Publikum Widerstand leisten, sich gegen Ungerechtigkeit einsetzen oder aus Wut schweigen.
Das Themenfeld ist vielfältig und setzt bei jungen Menschen und ihren Familien auf die verbindende Kraft des Theaters als Ort des Dialogs, der Emotion und Reflexion. Erneut hat Kai Pannen für die Illustration der Penguin’s Days gesorgt und in diesem Zusammenhang der beliebten Symbolfigur einen sicheren Anker und zum Festmachen ein Ankerseil verpasst.
Los geht es Mittwoch, 18. Juni, mit dem Stück Wutschweiger (ab 8 Jahren) und zwei Aufführungen (9 und 11 Uhr) im Schlosstheater. Bei dem etwa einstündigen Stück geht es mit Ebeneser und Sammy um Kinderarmut. Weil beide nicht an einer Skifreizeit teilnehmen können, beschließen sie, gegen diese soziale Ungerechtigkeit lautstark zu schweigen. Nach dem zweiten Auftritt besteht die Möglichkeit, sich mit den Akteuren auszutauschen. Um 12.30 Uhr folgt die Festivaleröffnung am Pulverhäuschen.
Der dreiteilige Workshop „Impro für alle – spiel dich frei“ startet am Freitag, 20. Juni, 17 bis 20 Uhr. Die Teilnehmerzahl ist auf 25 Personen (ab 10 Jahren) beschränkt. Weitere Termine für das spontane Theaterspiel, geleitet von Eva Marie Schindele, sind am Samstag, 21. Juni, 10 bis 13 Uhr, und am Sonntag, 22. Juni, 11 bis 13 Uhr.
Dieser Sonntag ist zugleich der Familientag der Penguin’s Days mit umfangreichem Programm. Aufgeführt wird das internationale Tanztheaterstück ohne gesprochene Sprache ‚Shall we… together?‘ und richtet sich an Kinder ab drei Jahren.
Das Stück „Einmal für immer“ (18 Uhr) findet im Studio statt. An dem Tag wird in Kooperation mit dem Jungen STM das Kulturfestival Move! mit einem spannenden Mitmach-Angebot gefeiert. Es zählt mit zu Highlights des Tages.
Um Gleichberechtigung und Freiheit geht es nach einer wahren Geschichte aus dem 18. Jahrhundert am Dienstag, 24. Juni, mit zwei Aufführungen (9 und 11 Uhr). Der Spielort für das Junge STM mit einer Gastspiel-Produktion ist die Geschwister-Scholl-Schule. Im Mittelpunkt steht das Waisenmädchen Hilletje Jans, die des Mordes beschuldigt wird. Verkleidet als Junge heuert sie auf einem Schiff an und kehrt später als Held in die Heimat zurück.
Am 26. Juni, (9 und 11 Uhr) stehen im Studio die Lebensgeschichten von Sophie Scholl und Malala Yousafzi im Mittelpunkt. Parallel dazu findet im Schloss das Stück „Unterm Kindergarten“ (9 und 11 Uhr) statt und beleuchtet mit dem Tod eines Vogels den Kreislauf des Lebens. Am Sonntag, 29. Juni, 18 Uhr, lädt das Junge Ensemble zu ‚Kunst‘ ins Schloss ein. Drei Freunde gehen dem Thema Freundschaft auf den Grund.
In einem Figurentheater gehen am Montag, 30. Juni, (9 und 11 Uhr) vier Tiere der Frage über Freundschaft und Selbstachtung nach. Ein gutes Wunder braucht seine Zeit, heißt es am Dienstag, 1. Juli. Mila geht in einer Zeitreise Erfindungen der Vergangenheit nach, die von Frauen stammen.
Am Mittwoch, 2. Juli, 19 Uhr, nähern sich mit „Irgendwas mit Liebe“ die Penguin’s Days der wichtigsten Ressource des Lebens. Der letzte Festivaltag am 3. Juli hält noch eine weitere Vorstellung dieses Stücks bereit und wird mit der feierlichen Preisverleihung durch die Jugendjury beschlossen. Vergeben wird der Pinguin für die beste Inszenierung (1000 Euro) und ein Sonderpreis dotiert mit 500 Euro.
Das Junge Schlosstheater wird vom NRW-Ministerium für Kultur und Wissenschaft unterstützt. Zudem engagieren sich das Gartencenter Schlößer, die Gemeinschaftsstiftung der Arbeiterwohlfahrt am Niederrhein, der Grafschafter Lions Club Moers sowie der verein „Erinnern für die Zukunft“für die verschiedenen Gastspiele und den Familientag. Der Improworkshop wird durch das Programm Kulturrucksack NRW gefördert.