Am vergangenen Wochenende gehörte im Fußballkreis vor allem Leo Stegner die Aufmerksamkeit. Gleich sechs Tore erzielte er beim 11:3-Kantersieg des 1. FC Mönchengladbach gegen die hilflosen Red Stars. Eine beeindruckende Leistung – auch wenn der Gegner als abgeschlagenen Schlusslicht in dieser Saison nicht-tauglich für die Bezirksliga unterwegs ist. Trotzdem: Sechs Tore sind eine Ansage und unterstreichen Stegners hervorragende Saison beim 1. FC: 22 Treffer stehen aus 27 Spielen auf seinem Konto. Hinzu kommen sechs Torvorlagen. Somit war Stegner bislang fast an der Hälfte aller 68 Tore des 1. FC beteiligt. Ohne Stegner ständen die Westender entsprechend deutlich bedrohlicher in der Abstiegszone. Derzeit rangiert die Mannschaft auf Position 14 auf dem ersten Nichtabstiegsplatz.
Mit dem Gladbacher Traditionsverein ist Stegner, der am vergangenen Samstag seinen 21. Geburtstag feierte, eng verbunden und durchlief etliche Jugendmannschaften im Verein. Früh zeigte er dabei sein Talent als Torjäger. Das weckte mit Einstieg in den Senioren-Fußball dann das Interesse höherklassiger Vereine – und Stegner wechselte zur Saison 2023/24 zum Oberligisten Union Nettetal. Allerdings blieb dort sein Durchbruch aus: In 14 Oberliga-Partien gelang ihm ein Treffer. „Anfangs hatte ich meine Einsätze, doch später wurde es immer weniger. Ich will aber regelmäßig spielen, deshalb war klar, dass ich zurückkehre“, sagt Stegner rückblickend. Entsprechend trägt er diese Saison wieder das Trikot des 1. FC Mönchengladbach.
Die Rückkehr zahlte sich für beide Seiten aus: Stegner bekam die gewünschte Spielpraxis im Senioren-Fußball, der 1. FC einen zuverlässigen Torjäger. Doch zur kommenden Saison trennen sich erneut die Wege: Stegner wechselt zum Landesligisten SC Kapellen. „Die Verantwortlichen in Kapellen hatten das beste Konzept und wussten genau, welche Art Stürmer sie wollten“, sagt Stegners Vater Michael, der aktuell bis Saisonende auch sein Trainer beim 1. FC Mönchengladbach ist. Michael Stegner fügt zu seinem Sohn an: „Leo erinnert in seiner Spielweise ein wenig an Harry Kane, Tim Kleindienst oder auch Thomas Müller – er spürt einfach, wo der Ball hinkommt und steht dann richtig.“
Der junge Stürmer stemmt neben dem Fußball aktuell sein Studium und pendelt dafür täglich aus Mönchengladbach zur Universität nach Aachen. Sein Tagesablauf ist dabei stets gleich strukturiert: „Uni, Training, schlafen.“ Überschneidungen oder Terminprobleme kennt er nicht, alles eine Frage der disziplinierten Planung.
Bevor Leo Stegner jedoch in Kapellen auf Torejagd geht, steht noch eine wichtige Mission an: Er möchte dem 1. FC Mönchengladbach zum Klassenerhalt verhelfen. „Das ist mein Ziel für diese Saison. Danach freue ich mich auf die neue Herausforderung“, sagt Stegner, der bislang von größeren Verletzungen verschont blieb.