Bochum – Als sich der Wüterich ausgetobt hatte, setzte er sich erstmal gemütlich auf einen Stuhl. Auf einem Schornstein.
Ein junger Mann (18) aus Bochum (Ruhrgebiet) ist am Dienstagmorgen aus dem Gewahrsam entkommen – und kletterte, schneller als die Beamten hinterherkamen, auf das Dach eines nahen Hauses. Dort legte der Randalierer ab 8.50 Uhr dann so richtig los!
Ziegel auf Polizisten geschleudert
Eine Zeugin zu BILD: „Er ist auf dem First herumgesprungen und hat Ziegel aus dem Dach gerissen. Die warf er dann wie Frisbeescheiben auf die Einsatzkräfte. Wir hatten ganz schön Angst, dass er herunterstürzt.“
Das hatten auch die Polizisten am Boden. Sie sperrten gleich die Straße und alarmierten sicherheitshalber die Kollegen der Feuerwehr. Von einer Wohnung im Dachgeschoss nahmen sie Kontakt zu dem Störer auf – doch der dachte zunächst gar nicht daran, seinen Logenplatz gut in 20 Metern Höhe aufzugeben!
Randalierer saß auf einem Stuhl über dem Schornstein
In der exponierten Stellung – vor der Kulisse des grünen Förderturms des weltgrößten Bergbaumuseums – hielt er es fast eineinhalb Stunden aus, holte schließlich sogar einen Stuhl von einem Balkon und machte es sich bequem. Ein Schauspiel, das unzählige Menschen in Bochum verfolgten.
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Dabei ging es nach BILD-Informationen eigentlich um eine Lappalie. Der Bochumer hatte sich am Morgen mit der Besatzung einer Streife angelegt und die Beamten beleidigt. Die Polizisten ließen sich das nicht lange gefallen und nahmen den Mann mit zum Polizeipräsidium. Dort sollte der Festgenommene in die Zelle, bis er sich beruhigt hatte.
Am Boden überwältigten Polizisten den 18-Jährigen
Doch bevor es dazu kam, nutzte der 18-Jährige eine günstige Gelegenheit und machte sich aus dem Staub – nach oben! Polizeisprecher Jens Artschwager: „Letztendlich gelang es der Polizei, ihn zum Herunterkommen zu bewegen. Gegen 10.20 Uhr kletterte er nach unten, wo er von den Einsatzkräften festgenommen wurde.“
Doch auch dabei leistete er Widerstand, musste schließlich zu Boden gebracht und gefesselt werden. Verletzt wurde niemand, es entstand nach ersten Angaben nur Sachschaden. Polizei und Ordnungsamt prüfen jetzt, ob der Randalierer in eine psychiatrische Einrichtung muss.