Dynamo Dresden will endlich aus der 3. Liga flüchten. Vorm mega-wichtigen Flutlicht-Duell bei Hannover 96 II hat BILD den Rechenschieber angeworfen – und der zeigt, wie nah die 2. Bundesliga für die Schwarz-Gelben zumindest in der Theorie schon ist…
Denn rechnet man den aktuellen Punkteschnitt des derzeitigen Tabellendritten 1. FC Saarbrücken (1,7 Zähler pro Partie) auf die ganze Saison hoch, kommt man auf 64,6 Punkte. Kalkuliert man noch einen Effekt ein, dass sich manche Aufstiegskandidaten im Endspurt leicht steigern, ist es wahrscheinlich, dass 68 Zähler für den Relegationsrang reichen müssten.
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Um sicher direkt aufzusteigen, bedeutet es, dass Dresden (56 Punkte) und Energie Cottbus (55) die 70-Zähler-Marke anpeilen sollten. Das deckt sich auch mit den Erfahrungen aus allen bisherigen Drittliga-Saisons. Seit Einführung der 3. Liga 2008/09 waren in 16 Jahren nur fünfmal 70 Punkte nicht genug für den Zweitliga-Sprung! Und weil die Punkteverteilung diese Spielzeit sehr ausgeglichen ist, läuft es darauf wieder hinaus.
Mit 70 Zählern wäre Dynamo durch
Für Spitzenreiter Dynamo Dresden heißt es: Es riecht schon nach 2. Liga, wenn die SGD noch vier Siege und zwei Unentschieden aus acht Partien holt. Denn zu den dann 70 Punkten haben die Sachsen auch das beste Torverhältnis. Bei noch mehreren direkten Duellen zwischen den Aufstiegskandidaten ist es nahezu ausgeschlossen, dass zwei andere Klubs auf 71 Zähler kommen.
Fakt: Dynamo kann jetzt mit einer starken englischen Woche im Spiel bei Hannover II (Freitag) und den zwei Heimpartien gegen Ingolstadt (Mittwoch) und Osnabrück (Samstag) alle Weichen auf Aufstieg stellen.
Trainer Thomas Stamm (hinten) will mit Dynamo im Aufstiegskampf nicht mehr (ab)stürzen.
Foto: IMAGO/Eibner
Trainer Thomas Stamm (42): „Wenn wir in den nächsten drei Spielen neun Punkte holen, dann ist es gut. Aber es ist kein Wunschkonzert. Alle Mannschaften, die jetzt kommen, haben sich stabilisiert im Vergleich zur Hinrunde. Es wird eine harte Woche, wir werden nach Osnabrück schlauer sein. Ich glaube eher nicht, dass wir uns absetzen können. Weil die anderen auch ihren Job machen.“
Problem-Bilanz gegen Bubi-Teams
Wie schwer die Praxis gegenüber der Theorie ist, zeigt allein Dynamos Bilanz gegen zweite Mannschaften. Gegen die gesamt drei Reserve-Teams sammelte Dresden in der Hinserie nur sechs Punkte, in der Rückrunde gar bisher einen aus zwei Vergleichen.
„Man hat oft dieses Gefühl, gegen die zweiten Teams sollte man. Am Ende ist es ein Gegner, der in der 3. Liga spielt. Hannover hat aktuell den ein oder anderen Zweitliga-Spieler drin“, meint Stamm. „Von der Quote her sind sie bei Standards mit Verl die beste Mannschaft. Es ist kein Zufall, dass sie Punkte gegen Cottbus und Bielefeld gezogen haben.“
Da hieß es jeweils 2:2. Dynamo braucht also vor allem wieder eine sattelfeste Defensive, sonst hilft zumindest an diesem Tag keine Aufstiegsrechnung der Welt.