Wie junge Menschen auf TikTok Bücher feiern.

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Artikelzusammenfassung

Der Internettrend „BookTok“ auf der chinesischen Videoplattform TikTok hat sich während der Pandemie zu einer hoffnungsvollen Gegen-Pandemie entwickelt, bei der leidenschaftliche Leserinnen über ihre Begeisterung für Bücher sprechen. Mehr als 50 Millionen Videos sind weltweit unter dem Bücher-Hashtag zu finden, und allein in Deutschland wurden schätzungsweise 25 Millionen Bücher aufgrund von BookTok-Empfehlungen verkauft. Der Lese-Trend betrifft vor allem junge Menschen, die traditionelle Bücher in Papierform bevorzugen, oft mit über 500 Seiten und besonderen optischen Merkmalen wie fantasievoll bedruckten Schnittkanten. Obwohl die meisten BookTok-Bücher literarisch nicht anspruchsvoll sind, eröffnen sie jungen Menschen die Welt der Bücher als Befreiung, Glückserfahrung und Abenteuer.

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BookTok: Mehr als 50 Millionen Videos sind inzwischen unter dem Bücher-Hashtag "BookTok" weltweit zu finden.

Mehr als 50 Millionen Videos sind inzwischen unter dem Bücher-Hashtag „BookTok“ weltweit zu finden.
© Caroline Heinecke für DIE ZEIT

Die Hoffnung ist ziemlich bunt, ziemlich dick und außerdem romantisch. Sie wurde an einem der wohl unwahrscheinlichsten Orte für so eine Hoffnung geboren, auf einer besonders hektischen Plattform in der ohnehin schon rasanten Smartphone-Welt: auf der chinesischen Videoplattform TikTok. Seit einigen Jahren treffen sich dort unter dem Hashtag „BookTok“ leidenschaftliche Leserinnen, Geschichten- und Buchliebhaberinnen, um über ihre Begeisterung für Bücher zu sprechen, ihr Mitleiden mit den darin beschriebenen Figuren.

In den Jahren der Pandemie, als wir alle – und besonders junge Menschen – auf uns selbst und unsere kleine Welt zurückgeworfen wurden, hat sich dieser Internettrend zu einer hoffnungsvollen Gegen-Pandemie entwickelt. Mehr als 50 Millionen Videos sind inzwischen unter dem Bücher-Hashtag weltweit zu finden. Schätzungen zufolge wurden im letzten Jahr aufgrund von BookTok-Empfehlungen allein in Deutschland 25 Millionen Bücher verkauft. „Gerade bei jungen Leuten steht das Buch hoch im Kurs“, sagt die Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels Karin Schmidt-Friderichs, und die Buchhandelskette Thalia erklärte, sie verzeichne in ihren Läden die höchste Wachstumsrate unter Kundinnen zwischen 12 und 29 Jahren.